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Feilkode 418

Mehr Zeit für mich - Zeitmanagement für Frauen

Mehr Zeit für mich - Zeitmanagement für Frauen · Ratgeber

Der tägliche Wahnsinn beginnt für viele Frauen morgens um halb sieben. Und endet erst spät am Abend. „Mehr Zeit für mich“ will unterstützen

Hva vil du med boka?

Wenn ihr mich heute fragt, wie ich die Jahre als alleinerziehende Mutter und Freiberuflerin geschafft habe, dann kann ich nur antworten: „Ich weiß es nicht.“ Einerseits hat der ständige Druck an mir gezerrt, als alleinige Verdienerin dafür zu sorgen, dass es uns an nichts fehlt, andererseits aber auch das Bedürfnis meiner Tochter gerecht zu werden und jederzeit für sie da zu sein. Viele Frauen stecken in demselben Dilemma. Egal ob sie alleinerziehend sind oder einen Partner haben der sie vorbehaltslos unterstützt. Ob sie im Beruf stehen, sich ganz ihrer Familie widmen, oder Angehörige pflegen. Die eigenen Bedürfnisse stellen sie hinten an. Oft sogar so lange bis gar nichts mehr geht. Das klassische Zeitmanagement taugt wenig für den Einsatz im Alltag von Frauen, denn es ist auf Arbeitsabläufe im Beruf abgestimmt. Aber weiblicher Alltag ist in der Regel ein Balanceakt zwischen Routine und Krisenmanagement. Und viele von uns stecken im Hamsterrad fest, bis sie abends erschöpft ins Bett fallen. Hier will dieses Buch Abhilfe schaffen und Hilfestellung geben. Mit vielen Tipps und Tricks, mit Denkanstößen und Ideen, vom Thema „Mom-Shaming“ übers Nein-Sagen und Delegieren bis hin zu den Gründen für „Female Mental Overload“. Damit Frau endlich mehr Zeit für sich findet.

Om forfatteren

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Ich bin Alexandra, 60+ und lebe zusammen mit Hund und Katze mit dem großen Zeh in Frankreich im Saarland, . Meine Brötchen verdiene ich als freie Journalistin und Sachbuchautorin. Dabei habe ich zwei ...

»Mehr Zeit für mich«

Vorwort

Um sechs Uhr morgens beginnt der Wahnsinn. Du springst aus dem Bett, tastest dich vor ins Bad. Noch schlaftrunken, weil die Zeit nie ausreicht, um richtig auszuschlafen, schaltest du die Kaffeemaschine ein. Halb sieben - die Kinder müssen geweckt werden. Klein-Harry braucht noch eine Unterschrift unter seine missratene Klassenarbeit, der sechsjährigen Ida ist gerade eingefallen, dass sie heute Buntpapier zum Unterricht mitbringen soll. Der pubertierende Große setzt noch eins drauf und verlangt, just jenes T-Shirt anzuziehen, das gerade in der Wäsche ist.

Wenn alle aus dem Haus sind, gönnst du dir noch eine schnelle Tasse Kaffee, dann verlässt du selbst mit fliegenden Fahnen dein trautes Zuhause.

Im Job läuft der Tag weiter, wie er angefangen hat. Der Stapel auf deinem Schreibtisch scheint ständig zu wachsen, anstatt sich zu verkleinern. Für die Mittagspause hast du dir ein paar kleinere Erledigungen vorgenommen. Die Reinigung, ein paar Einkäufe. Völlig ausgepowert kommst du nach Feierabend zuhause an, wo wieder neue Anforderungen auf dich warten.

Kommt dir diese Situation bekannt vor?

Sie ist nämlich typisch für die deutsche Durchschnittsfrau. Ob mit oder ohne Job, als Mütter von Kindern oder sogar als Single.

Das klassische Zeitmanagement hilft der Frau, die in einer solchen Tretmühle steckt, wenig weiter. Denn es wurde entwickelt, um die Leistung von Managern zu optimieren. Der typische Tagesablauf von Frauen orientiert sich jedoch an anderen Prioritäten, Notwendigkeiten und Kriterien als der typische Tagesablauf eines Managers.

Die Anforderungen, die an uns Frauen herangetragen werden, sind oft vielseitiger und erfordern blitzschnelles Reagieren. Sie ähneln durchaus den Erwartungen, die an einen Krisenspezialisten gestellt werden. Und nicht nur dann, wenn sich Klein-Erna in den Finger geschnitten hat.

Vor vielen Frauen türmen sich die Aufgaben wie der Mount Everest. Dabei schieben sie häufig nicht nur ihre ureigensten Interessen und Ziele in den Hintergrund, sondern sie riskieren darüber hinaus, ihre Gesundheit. Du auch?

Im Gegensatz zu Männern übrigens, denn die gehen oft sehr viel verantwortungsbewusster mit ihren Reserven um als ihre Frauen. Kannst du dir beispielsweise einen Spitzenmanager vorstellen, der in der Mittagspause schnell losläuft, um den Lebensmitteleinkauf für eine Abendeinladung zu erledigen? Wohl kaum, denn der typische männliche Spitzenmanager nutzt die Mittagszeit, um sich bei einem guten Essen im Restaurant zu regenerieren und sein Netzwerk zu stärken. Auch nutzt der typische männliche Manager oft den Samstagmorgen, um sich auf dem Tennis- oder Golfplatz zu erholen.

Frauen dagegen, vor allem Frauen mit Familie, trifft man zu dieser Zeit dort nur selten an. Sie nutzen den Samstag fast alle, um dafür zu sorgen, dass in der kommenden Woche der Haushalt reibungslos rund läuft – mit Putzen, Waschen oder Einkaufen.

In diesem Buch geht es nicht darum, dich zu optimieren. Schneller, höher, weiter – das ist nicht mein Ansatz. Mir geht es um deine Lebensqualität. Darum, dass das Leben Spaß macht. Dass du morgens ausgeruht aufwachst und dich auf den Tag freust. Dieses Buch will dir helfen, mehr Zeit für dich zu finden. Zeit, die du brauchst, um dein inneres Gleichgewicht wieder zu finden. Zeit, die du brauchst, um deinen persönlichen Zielen näher zu kommen. Zeit, um Sport zu treiben, ein Buch zu lesen oder auch einfach nur Zeit, um die Seele baumeln zu lassen.

Im Buch wechseln sich schnell umsetzbare, praktische Tipps ab mit Tipps für Maßnahmen, die sich nur mit etwas Geduld und Zeitaufwand einführen lassen. Dazwischen habe ich auch Kapitel eingestreut, die dich zum Nachdenken anregen wollen. »Dig deep« zu neudeutsch.

In den Nachdenkkapiteln betrachten wir beispielsweise, was Mom-Shaming, das Gefühl bei seinen Kindern alles falsch zu machen, oder die Hochglanzbilder in den sozialen Medien mit deinem persönlichen Stresslevel zu tun haben. Aber wir schauen auch nach, wie du mentalen Overload abbauen kannst, also die vielen Dinge loswerden kannst, die du im Kopf behalten musst. Oder welche deiner Glaubenssätze dich regelmäßig in Terminschwierigkeiten bringen.

Kapitel 1 Wo soll die Reise hingehen?

 Wer nicht weiß, wo er hinwill, wird niemals dort ankommen. Nur wer sein Ziel oder seine Ziele genau definiert, der wird sie auch erreichen. Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain schrieb einmal: „Und als wir unser Ziel aus den Augen verloren haben, haben wir einfach unsere Anstrengungen verdoppelt."

Kein guter Weg, wie ich meine.

Sicherlich hast du, als du dieses Buch gesehen hast, eine Unruhe im Bauch gespürt. Du hast das Gefühl gehabt, in deinem Leben müsse sich etwas ändern.
Denn sonst wärst du schnurstracks an diesem Buch vorbeigelaufen, anstatt es aufzuschlagen und darin zu schmökern. Versuch einmal, zu definieren, was alles dich an diesem Buch so spontan interessiert hat, dass du es mitgenommen hast.

Frag dich, warum du danach gegriffen hast. Und frag dich vor allem, was du von diesem Buch erwartest. Wo soll die Reise hingehen? Denn es ist einzig und alleine deine Reise.

Frage dich bei dieser Gelegenheit auch, was du von deinem Leben erwartest? Wie soll es beispielsweise im nächsten Jahr aussehen?

Werde dabei ganz konkret: Wie viel Zeit möchtest du gewinnen? Und, ganz wichtig: Wozu möchtest du die gewonnene Zeit verwenden?

Wenn du es schaffst, das diffuse »Ich möchte mehr Zeit haben« in einen konkreten Plan zu verwandeln, dann ist das schon die halbe Miete.

Dein ganz persönlicher, konkreter Plan für die Zukunft könnte so aussehen: »Ich möchte jeden Montag- und Donnerstagabend zwei Stunden mit meiner Freundin ins Fitnesscenter gehen und dort etwas für mein Wohlbefinden und meine Figur tun.« Oder: »Ich möchte jeden Dienstag von 14 bis 18 Uhr Zeit haben, weil ich dann einen Töpferkurs bei der Volkshochschule belegen will.«  Oder aber auch: »Ich bekomme einen neuen Job, der mich mehr fordert, als der Alte. Ich möchte dabei aber genauso viel Freizeit mit meiner Familie verbringen können wie bisher.«

Das waren jetzt einige Beispiele aus meinen Seminaren. Bei dir sieht es mit Sicherheit anders aus.

Halte dir vor Augen: Je genauer du formulierst, was du willst, desto wahrscheinlicher ist es, dass du es auch erreichst.

Und je wichtiger und greifbarer dein ganz persönliches Ziel für dich ist, desto eher bist du bereit auch etwas dafür zu verändern.

 

Kapitel 2 Der Traumzettel

 

Wenn du dir nicht sicher bist, wo du hinwillst, ist es an der Zeit ein wenig zu planen und einfach einmal zu notieren, was du dir vom Leben wünschst. Denn deine Wünsche und deine Träume werden dich wie ein roter Faden durch dieses Buch begleiten. Und durch die Arbeit mit diesem Buch solltest du ein gutes Stück näher an deine Idealvorstellung herkommen.

Nimm einen Zettel und einen Stift zur Hand. Dieser Zettel wird dein »Traumzettel«.
Schließe die Augen und träume einmal vor dich hin.
Wie sieht ein idealer Tag für dich aus? Versuche, dir diesen idealen Tag möglichst detailgetreu auszumalen.

Fang am Morgen an. Wie läuft ein solcher idealer Morgen für dich ab?

Schreib es auf. Auf deinen Traumzettel.

Wie fühlt es sich an, wenn du auf deiner Arbeitsstelle ankommst? Wie sieht dein idealer Arbeitstag aus? Die Fahrt nach Hause, das Zusammensein mit den Kindern, mit deinem Partner?

Mach dir Notizen! Wenn du magst, kannst du auch kleine Skizzen oder Doodles aufs Papier bringen.

Wie sieht dein idealer Urlaub aus? Wo wirst du in diesen idealen Urlaub sein? Was tust du dann? Lass einfach einmal die Realität außen vor und träume. Und, was ganz wichtig ist, schreibe deine Träume auf.

Auch die Zukunft gehört auf deinen Traumzettel. Wie soll dein Leben in zehn oder 20 Jahren aussehen?

Lassen dir Zeit. Zeichne ruhig ein paar Bilder oder suche Fotos aus, die deine Träume symbolisieren.

Bewerte sie nicht und lasse die Vernunft außen vor. Es geht bei dieser Übung nicht darum, dass deine Träume sofort umsetzbar sind, es geht darum, wie du dir dein Leben vorstellst.

Dieser Traumzettel soll für uns zum einen eine Gedankenstütze sein, er soll uns aber auch die Richtung weisen, in die wir marschieren wollen.

Diesen, deinen Traumzettel legst du jetzt am besten erst einmal für zwei Tage auf die Seite, bevor du ihn dir vornimmst und analysierst.

Dann schau ihn dir aufmerksam an. Welche Dinge, die in deinem idealen Leben vorkommen werden, sind dir am wichtigsten? Alles auf einmal können wir leider nicht umsetzen, sondern wir werden deine Träume Stückchen für Stückchen verwirklichen.

Kapitel 3 Bestandsaufnahme: Wo geht meine Zeit hin?

 

Ich höre dich gerade schon ganz erstaunt fragen: »Bestandsaufnahme?«

»Ja, wie bitteschön soll ich feststellen, wo meine Zeit hingeht? Sie verschwindet einfach.«

Nein, deine Zeit verschwindet nicht in einem schwarzen Loch. Aber um Herrin über deiner Zeit zu werden, musst wissen, wohin sie verschwindet. Und das geht am besten mit einem sogenannten Zeitprotokoll.

Ja ich weiß. Ein Zeitprotokoll führen, das nervt. Es kostet Zeit, die du eigentlich nicht hast. Und Lust dazu hast du überdies keine.

Mein Tipp: Tu es trotzdem. Denn es lohnt sich.

Trau dich. Hab vor allem keine Angst davor, dass du höchstwahrscheinlich auch einigen unangenehmen Wahrheiten ins Gesicht sehen musst, wenn du ein solches Zeitprotokoll führst.

Führ das Protokoll mindestens zwei Tage lang.

Ideal ist es natürlich eine ganze Woche zu protokollieren, auch das Wochenende. Denn dann hast du alle Besonderheiten im Wochenablauf erfasst.

Eines verspreche ich dir: Wenn du einmal erfahren hast, welch ein mächtiges Werkzeug ein solches Zeitprotokoll ist, dann wirst du es lieben.

Viele meiner Seminarteilnehmerinnen setzen dieses hervorragende Werkzeug darüber hinaus immer wieder ein, wenn ihnen ihre Zeitplanung entgleitet und sie das Gefühl haben, dass sich neue Zeitfresser in ihr Leben eingeschlichen haben. Und fast immer hilft ihnen ein solches Protokoll dabei, innerhalb weniger Tage die schlimmsten Zeitdiebe zu entlarven. Wobei diese Zeitdiebe nicht unbedingt menschlicher Natur sein müssen.

Versuche übrigens, im Vorfeld unserer Analyse einmal grob einzuschätzen, wie viel Zeit für verschiedene Aufgabengruppen draufgeht. Beispielsweise für die Fahrt zur Arbeit, für die eigentliche produktive Arbeitszeit, für die Zeit, die du mit Kollegen auf dem Flur verquatscht hast, die Zeit, die du damit verbracht hast, Kleider in die Reinigung zu bringen, deine Einkäufe zu erledigen oder deinen Haushalt in Schuss zu halten. Es ist oft interessant diese Schätzung einmal mit den tatsächlichen Werten zu vergleichen. Denn beide können erheblich voneinander abweichen, und du merkst, wie leicht man sich verschätzen kann.

Danach gehts ans Aufschreiben. Notiere spätestens alle 30 Minuten, wie du die letzte halbe Stunde verbracht hast. Versuche, beim Notieren möglichst genau und konkret zu sein. Also nicht einfach »Mit Kollegen verquatscht« notieren, sondern auch festhalten mit welchen Kollegen oder Kolleginnen du dich verquatscht hast. Hilfreich ist es auch, den Ort zu notieren, wo du die entsprechende Zeit verbracht hast.

Falls du einmal das Notieren vergisst: Versuche, alle Abläufe im entsprechenden Zeitabschnitt möglichst genau zu rekonstruieren.

Eines meiner Zeitprotokolle findest du auf der nächsten Seite, ein leeres Formular zum Kopieren oder Selbstausfüllen im Anhang. Du kannst dir aber auch ein leeres Formular von meiner Webseite herunterladen und ausdrucken, wenn dir das lieber ist. In einigen Tagen werden wir dann dein Protokoll gemeinsam auswerten.

 

 

Kapitel 4 Die Auswertung – ach wo ist meine Zeit geblieben?

 

Sorge zunächst für eine ungestörte Stunde Zeit zum Auswerten. Koch dir einen Tee oder Kaffee und nimm dir dann in Ruhe deine Aufzeichnungen vor.

Frage dich bei jeder Position auf deinem Protokoll, ob sie dir den Zeitaufwand den du dafür erbracht hast, wert ist. Hat dich das Gespräch mit den Kollegen wirklich so entspannt, dass du anschließend erfrischt und fit weitergearbeitet hast? Oder hast du dir eher unwillig ein Geschwafel über die Probleme deines Kollegen angehört, von denen dieser überdies täglich Neue hat? Hat dir das Gespräch Stress verursacht oder hat es dir gutgetan? Wenn du magst, kannst du dir auch ein paar bunte Stifte holen und die einzelnen Positionen farbig markieren, je nachdem wie viel Freude sie dir machen.

Ein Beispiel: Der einen macht der tägliche Einkauf so viel Spaß, dass sie sich dabei wundervoll entspannen und erholen kann. Falls das bei dir so ist, dann genieße die Zeit, in der du deine Einkäufe machst.

Den anderen, und zu dieser Gruppe zähle ich mich, jagt bereits der Gedanke ans Einkaufen unangenehme Schauder über den Rücken.

Bei vielen Positionen in deinem Protokoll wirst du erstaunt sein, wie viel Zeit diese tatsächlich in Anspruch nehmen. Auf dem Heimweg kurz beim Bäcker halten oder eben mal in den Supermarkt springen. Der Versuch, jemanden telefonisch zu erreichen, oder auch nur die Suche nach einem Parkplatz.

Überleg dir bei der Analyse deines Zeitprotokolls auch gleich, ob sich manche Positionen und Aufgaben die du erledigt hast, nicht anders organisieren oder zusammenfassen lassen. Ganz besonders die Dinge, bei denen du deine Zeit nicht so gerne verbringst.
Vielleicht beschließt du ja, deine Einkäufe zukünftig nur noch einmal in der Woche zu machen, anstatt täglich Kleinigkeiten zu kaufen.

Überlege auch gleich, ob du unter Umständen auf deiner Arbeitsstelle die Dinge etwas anders organisieren kannst, um so konzentrierter an einem Vorgang dranbleiben zu können?

Wann schlagen die Wogen der Hektik am höchsten? Hängt es an Tageszeiten, Wochentagen oder an Personen? Gibt es Auslöser dafür und welche sind das in der Regel? Was muss alles zusammentreffen, um dir unangenehmen Stress zu verursachen? Und andersherum: Zu welchen Zeiten und unter welchen Bedingungen kannst du entspannt und produktiv arbeiten?

Dein Zeitprotokoll kann beispielsweise auch die Grundlage für ein Gespräch mit deinem Chef sein, um dir Zeitfenster für ungestörtes und konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen. Oder dich an Montagen, wenn alle Wochenberichte der Außendienstler auf deinem Schreibtisch landen, zu entlasten. Dir werden bei der Analyse deines Zeitprotokolls bestimmt einige Situationen auffallen, die du durch ein Gespräch mit deinem Chef entzerren kannst.

Nachdenkzeit: Die Geschichte von der vergeudeten Zeit 

Sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt vorsichtig mit Etikettierungen und mit Bewertungen. Sei vor allem vorsichtig mit dem Etikett »Vergeudete Zeit«.
»Vergeude nicht deine Zeit«. »Trödel nicht«. »Verwende deine Zeit sinnvoll«. Alle diese Sätze haben wir schon einmal gehört. Es ist ja auch was dran an diesen Sätzen.

Großes »Aber«: Wer entscheidet denn, wann Zeit vergeudet ist? Ist es vergeudete Zeit, wenn ich auf einer Bank sitze, mein Gesicht in die Sonne halte und mich entspanne? Ist es vergeudete Zeit, die Beine hochzulegen und ein Buch zu lesen?

Der Einzige der entscheiden kann, wann Zeit vergeudet wird, bist du selbst. Vergeudete Zeit ist nämlich schlicht und ergreifend Zeit, die dir nicht guttut. Zeit, in der du dich gestresst fühlst. Zeit, die dich nicht weiterbringt. Ein Beispiel dafür ist das weiter vorne erwähnte Gespräch mit dem missmutigen Kollegen, der jeden Tag andere Probleme vor sich herträgt und im Grunde auch nur jammern will, aber niemals Lösungen suchen. Das ist für mich vergeudete Zeit. Für dich dagegen ist es möglicherweise Zeit, die du sinnvoll verbringst, weil du jemandem der einsam ist, Zuwendung gibst.

Die Entscheidung, ob Zeit vergeudet ist, kannst nur du treffen und auch nur für dich selbst. Eine solche Entscheidung kannst du beispielsweise nicht für deine Kinder und auch nicht für deinen Partner fällen. Und auch diese nicht für dich.

Um dich daran heranzutasten, wann Zeit nicht vergeudet ist, überlege einmal, was dir guttut. In welchen Situationen fühlst du dich wohl? Wann fühlst du dich richtig rundum glücklich?

Aus welchen Tätigkeiten ziehst du innere Kraft? Für die eine ist ein Schwätzchen mit der Kollegin die ideale Entspannung, die andere regeneriert ihre Energie beim Einkaufen, die Dritte sitzt ruhig in der Sonne und erholt sich beim Relaxen, die Vierte treibt Sport. Was trifft für dich zu?

Bei der Auswertung deines Zeitprotokolls solltest du dir nicht nur überlegen, was dir guttut, sondern du solltest dein Zeitprotokoll auch nach Situationen durchforsten, in denen du dich unwohl fühlst, oder dich unter Druck gesetzt. Situationen also, die eine negative Stressreaktion bei dir hervorrufen.

Ganz wirst du solche Situationen nicht vermeiden können. Aber du solltest sie gut im Auge behalten und darauf achten, dass sie nicht überhandnehmen. Denn auf Dauer wirst du von solchen negativen Stressreizen krank werden. Achte deshalb darauf, dass sich solche Stresssituationen mit Momenten abwechseln, die dir guttun. Das Geheimnis ist die Balance.

Wenn die Situationen in denen du dich nicht wohlfühlst oder in denen du dich gestresst fühlst, kein berufliches Muss sind, dann gehören sie allerdings für mich in die Situation »vergeudete Zeit«. Sei dies nun der Grillabend, den du mit Menschen verbringst, die du überhaupt nicht magst, oder der Kuchen, den du fürs Schulfest bäckst, obwohl du jegliche Backerei hasst.

Halte dir immer vor Augen: Vergeudete Zeit ist Zeit, die du mit Tätigkeiten verbringst, die dir nicht guttun.

 

Die Nachdenkkapitel:

Was ist das eigentlich – Stress?

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Märchenstunde

„Sei wie das Veilchen im Moose, sittsam bescheiden und rein ...“, bestimmt kennt ihr alle diesen Albumvers.

Frauen haben sich aufzuopfern. Frauen haben fleißig zu sein und niemals die Hände ruhen zu lassen. Denk nur einmal an Frau Holle, die Goldmarie und die Pechmarie, oder auch an Aschenputtel. Aufopfern soll sie sich, damit sie ein Ideal erfüllt. Eigene Ansprüche haben? Pfui Teufel. Egoismus gilt als schlimmes Schimpfwort für eine Frau. Auch wenn es sich dabei um einen gesunden Egoismus handelt, der uns hilft, unsere Leistungsfähigkeit zu erhalten.

Hand aufs Herz: Glaubst du wirklich daran, dass du eines Tages für immerwährende Mühe mit Gold überschüttet wirst? Ist es in der Realität nicht eher wahrscheinlich, dass du dir einen Herzinfarkt oder ein Magengeschwür einhandelst?

Dass fleißige Mädchen belohnt werden, zieht sich wie ein roter Faden durch die Märchenwelt. Faule Mädchen dagegen werden nicht nur gesellschaftlich geächtet, sondern gar mit Pech übergossen und danach mit Schimpf und Schande davongejagt. Und das haben sie sich selbst zuzuschreiben, das jedenfalls meinen die Märchen ...

Früher, vor wenigen Jahrzehnten noch, war beispielsweise die körperliche Leistungskraft eines jungen Mädchens auf dem Lande ein wichtiges Kriterium für ihre Chance auf einen Ehemann. Verständlich, hing doch das Überleben der Familien oft davon, ab was Frau durch ungebremsten Einsatz aller ihrer Kräfte auf dem Hof oder in der Nebenerwerbslandwirtschaft erwirtschaften konnte. Aufopfern war angesagt. Alt geworden sind die Frauen dabei nicht: Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Frau, die kurz vor 1900 geboren wurde, betrug gerade mal 53 Jahre.

„Er hat eine gute Frau, die kann gut schaffen“. Dieser Spruch klingt mir immer noch in den Ohren. „Die hält Haus und Hof in Ordnung“, ist ein anderes Lob aus dieser Zeit. Am Abend haben diese Frauen dann noch gesponnen, gewebt, genäht und gestrickt. Eine Notwendigkeit, denn Kleidung war kostbar und teuer.

Heutzutage spielen glücklicherweise andere Kriterien bei der Partnerwahl eine Rolle. Gegenseitige Anziehung, Liebe, Vertrauen beispielsweise.

Heute ist kaum noch eine Familie auf den Ertrag der eigenen Tierzucht und des eigenen Gemüseanbaus angewiesen, sondern Frau steuert in der Regel als Berufstätige ihren Anteil in Form von Bargeld zum Familieneinkommen bei. Die Zeit, die sie früher darauf verwendet hat, Haus und Hof in gutem Zustand zu halten, geht heute für ihre Berufstätigkeit drauf.

Aber sich tatsächlich so viel geändert? Ich glaube nicht, denn nach wie vor ist es in den Augen vieler Menschen die Aufgabe der Frau, Haus und Hof in Ordnung zu halten. Schlimmer noch: Häufig wird sie immer noch nach dem Zustand ihres Haushaltes bewertet. Egal was sie im Beruf leistet. Schnell gerät in den Ruf der Nachlässigkeit und gar der Faulheit, wer nicht den traditionellen Normen genügt.

 Und erst recht, wenn Frau es gar wagt, einen Nachmittag mit einem Buch in der Sonne zu sitzen!

Die alten Normen nagen darüber hinaus kräftig an unserem Selbstbewusstsein. Denn über Generationen hinweg haben sich Frauen über den Zustand ihres Haushaltes definiert und daraus ihre Selbstbestätigung gezogen. Die Generation unserer Großmütter hat vielfach sogar den Trick angewandt, sich unentbehrlich zu machen. Bestimmt kennst du auch eine solche Alleinherrscherin über Küche und Haushalt, deren Ehemann noch nicht einmal fähig ist, sich selbst einen Kaffee aufzubrühen. Und wenn sie für ein paar Tage ins Krankenhaus muss, verzweifelt sie, denn dann bekommt der arme Mann kein Frühstück.

Die alten Muster leben weiter, und wenn es auch nur im hintersten Stübchen unseres Hinterkopfes ist. Wie ist das bei dir? Achte einmal darauf und schau genau hin, welche von Großmutters Mustern bei dir im Kopf weiterleben!

 

 

Das Bedürfnis gebraucht zu werden

Die Frau als Mutter und Nährerin. Auch das ist so ein Bild, das noch in unserem Unterbewusstsein herumgeistert.

»Gebraucht zu werden« heißt das Gefühl, das viele Frauen trotz Krankheit zur Arbeit drängt. Oder sie dazu bringt, Ressourcen zu mobilisieren, die sie im Grunde gar nicht haben.

Warum wollen wir gebraucht werden? Warum ist dieses Gefühl so wichtig für uns? Die Psychologen haben gleich zwei Erklärungen gefunden. Zum einen peppt die Bestätigung gebraucht zu werden und unentbehrlich zu sein, unser Selbstwertgefühl auf, zum anderen aber erfüllt das Gebrauchtwerden aber auch unser tief sitzendes Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Wenig Dinge sind für uns Menschen schlimmer, als das Gefühl überflüssig zu sein.

Aber Vorsicht: Gerade dieses Bedürfnis nach Bestätigung durch andere oder der Wunsch nach allgemeiner Anerkennung kann letztendlich zu totaler Erschöpfung und Burn-out führen. Dann nämlich, wenn sich der Wunsch gebraucht zu werden, verselbstständigt oder gar zur Sucht wird und jemand ständig mehr gibt, als er zurückbekommt.

Neben dem Bedürfnis gebraucht zu werden ist ganz oft tief im weiblichen Unterbewusstsein auch die Angst verwurzelt, nicht mehr gemocht zu werden oder jemanden zu verletzen. Die Lösung ist häufig, sich unentbehrlich zu machen.

Schließlich ist nett zu anderen zu sein, doch auch ein Ausdruck von Weiblichkeit, oder etwa nicht? Genauso wie es doch der Inbegriff der Weiblichkeit per se ist, für Harmonie zu sorgen. Zumindest haben wir das doch alle gelernt, als wir kleine Mädchen waren!

Dazu kommt: Viele Frauen wissen gar nicht, wie sie »Nein« sagen können. Aber - und das ist die gute Nachricht: Neinsagen kann man lernen.

Everybodys Darling

Ein weiteres Problem, mit dem viele Frauen im Alltag kämpfen, ist dass sie meinen der Prototyp von Everybody´s Darling sein zu müssen. Oder dass sie völlig unbewusst weiterhin Verhaltensweisen annehmen, die in ihrer Kindheit und Jugend zuverlässig funktioniert haben.

Viele von uns haben damals zwei recht verlässliche Strategien entwickelt, um das zu bekommen, was wir wollten.

Eine der beiden Strategien war das Bravsein. Denn brave Mädchen wurden gelobt und belohnt.

Die andere Strategie war Nettsein.

Ein kleines Mädchen, das höflich und nett ist, nicht rumschreit und selten Widerworte gibt, ist fast immer allgemein beliebt und wird in der Regel mit Zuneigung überschüttet. Und erreicht so häufig völlig mühelos, was sie will.

Vielen von uns ist dieses Verhalten leider in Fleisch und Blut übergegangen, obwohl wir als Erwachsene weder vom Bravsein profitieren, noch vom Nettsein.

Wir weichen notwendigen Konfrontationen aus und geben nach, erledigen Dinge, die wir eigentlich gar nicht wollen nur, um unser Image des netten Mädchens zu bewahren und akzeptieren Dinge, die wir hassen.

Davon abgesehen, dass wir es darüber hinaus auch nie gelernt haben, wie man konstruktiv streitet und wie man seine Wünsche und Bedürfnisse auf andere Weise durchsetzt, als durch nett oder brav Sein.

Das funktioniert im Allgemeinen auch, solange wir klein sind. Wenn wir aber erwachsen werden, verwandelt sich die Strategie des Nett- oder Bravseins häufig ins Gegenteil. Das kleine Mädchen erscheint auf einmal hilflos, anstatt kompetent zu wirken. Everybody´s Darling, der Typ Frau, die Angst hat, Nein zu sagen, weil sie von allen geliebt werden will und Harmonie über alles setzt, wird oft ausgenutzt und hat vielfach die schlechteren Jobs. Oder dieselben, wie ihre Kollegen, wird dafür aber schlechter bezahlt.

Allerdings: Durchsetzen will gelernt sein. Oder zumindest ein bisschen geübt werden.

 

Mom-Shaming und Mom-Guilt

Mom-Shaming, die Kritik am Verhalten von Müttern ist ein Begriff, der sich im amerikanischen Sprachraum leider in den letzten Jahren fest verankert hat.

Im Grunde genommen ist die Bedeutung schnell erklärt und auf den Punkt gebracht: Egal, was du als Mutter tust, es wird immer jemanden geben, der sich dafür beschimpft und angeblich weiß, wie du es besser machen solltest.

Tja, spätestens beim ersten Kind wirst du erfahren, dass du dir besser eine ganz dicke Haut zulegen solltest, an der auch massive Beleidigungen abprallen.

Dass Kinder nach Ansicht von dritten, meistens anderen Frauen, entweder zu dünn oder zu dick angezogen sind ­– manchmal sogar beides – ist etwas, was jede Mutter in den ersten Lebenstagen ihres Kindes erfahren wird.

Einmal ist es schlecht erzogen, ein anderes Mal zu selbstständig oder du hältst es zu sehr unter der Knute und ein drittes Mal wird es sich garantiert zum Massenmörder entwickeln, falls du dieses oder jenes tust oder nicht tust.

Die Bandbreite ist groß.

Ich habe das Phänomen des Mom-Shamings im letzten Absatz bewusst ein wenig ins Lächerliche gezogen, damit du das dahinterliegende Prinzip erkennst. Gefährlich sind allerdings nicht die übertriebenen Anschuldigungen, denn die sind leicht zu erkennen. Gefährlich sind die vielen kleinen Giftpfeile, die jeden Tag vor allem auf berufstätige Mütter abgeschossen werden. Das beginnt mit dem Werbespot für »gesunde Margarine«, in dem die Mutter lächelnd in der Traumküche eines Traumhauses ihren drei Kindern und deren Freunden Butterbrote schmiert (… Oh mein Gott, bei uns ist es alles ganz anders. Das schaffe ich nie!), und es hört mit der spitzen Bemerkung der älteren Nachbarin auf, dass sie ja schließlich immer für ihre Kinder da gewesen sei, als diese klein waren. Oder der versteckten Botschaft eines Lehrers, man könne ja von diesem Kind keine volle Leistung in der Schule erwarten, weil dessen Mutter berufstätig sei. Gerade jüngere Frauen sind beim ersten Kind diesem Phänomen oft hilflos ausgeliefert.

Besonders schlimm ist die Situation für Alleinerziehende. Denn die Gesellschaft geht grundsätzlich davon aus, dass keine Frau ein Kind alleine großziehen könne. Verstärkt wird dieser Druck noch dadurch, dass häufig ein großer Anteil des Verdienstes einer alleinerziehenden Mutter für eine gute Kinderbetreuung draufgeht und den verfügbaren finanziellen Mitteln so Grenzen gesetzt werden.

»Mom-Guilt«, das Gefühl, keine gute Mutter zu sein, trifft wohl jede Frau, die Kinder hat irgendwann. Auch Promis sind davor nicht gefeit. So hat sich beispielsweise auch Tennisstar Serena Wiliams via Instagram geoutet »keine gute Mutter zu sein«, weil sie viel trainiere und sich parallel zum Muttersein bemühe eine gute Athletin zu sein. Aber das sei in Ordnung, beruhigt sie ihre Follower. Die Balance zwischen dem eigenen Leben und dem Dasein für die Kinder sei eine große Kunst.

Besonders schlimm wird es dann, wenn dich das schlechte Gewissen und die Angst keine gute Mutter zu sein, davon abhalten, dir selbst etwas Gutes zu tun. Denn nur, wer regelmäßig für sich selbst sorgt, kann auch gut für andere sorgen! Eine ausgepowerte und erschöpfte Mutter nutzt Ihren Kindern nichts. Deshalb sorge gut für dich und plane dafür auch Zeit ein!

Und: Vergiss die Rollenbilder, die dir Fernsehserien, Hochglanzmagazine und die ach so perfekten Frauen auf Instagram vorspielen! Niemand, wirklich niemand, kann alles das schaffen, was uns die virtuellen Superfrauen vorgaukeln.

Müttergruppen in den sozialen Medien können einerseits eine Wohltat sein, weil du dort Frauen finden kannst, die in derselben Situation stecken wie du und ein Erfahrungsaustausch oft gut tut. Du weißt ja: Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Aber solche Gruppen können dich auch völlig herunterziehen. Denn wenn Supermom dir 24 Stunden am Tag bildlich vor Augen führt, was sie alles leistet, dann kann ein normales Selbstbewusstsein schon mal ins Schleudern geraten.

Und wenn Supermom dir dann auch noch zeigt, was du im Leben deines Kindes gerade alles verpasst, während du arbeitest, dann kann es auch einmal vorkommen, dass du dein Leben als armselig und bedauernswert empfindest. Aber denke daran, wenn du bei den Bildern von den Kindergeburtstagen, die die selbst ernannten Supermammis organisieren, vor Neid erstarrst: Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

Glaub mir, als ehemalige alleinerziehende Mutter kenne ich das Gefühl einfach nicht gut genug sein zu können. Rein verstandesmäßig wissen wir zwar, dass solche Vergleiche Gift für unser Wohlbefinden sind, aber solange wir dabei bleiben, sickert das Gift langsam und unaufhörlich in uns ein. Das Einzige, was hier hilft, ist sich zu trennen. Entfolge Hochglanzmütter und Supermoms und suche dir echte Freundinnen. Solche die nicht versuchen, dich durch das zu beeindrucken, was sie alles besser machen, mehr haben und toller können und dich dadurch ins Abseits stellen.

 

Mentaler Overload

Für was ist Frau eigentlich alles zuständig?

Der zweite Gleichstellungsbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2017 ergab, dass Frauen durchschnittlich mehr als 50 Prozent Zeit für die Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Hausarbeit und Ehrenamt aufwenden, als ihre Männer. Auch wenn sie sagen, dass sie sich die Hausarbeit teilen.

Zum großen Teil schuld daran, ist der Mental Load: Die unsichtbare Verantwortung dafür, dass das Kleinunternehmen Familie reibungslos läuft.

In fast allen Familien, die ich kenne, organisiert Frau den Haushalt und der Mann arbeitet auf Nachfrage hin mit. Wie viele Väter kennen beispielsweise die Namen der Freunde und der Lehrer ihrer Kinder? Wer denkt daran, dass die Kinder neue Schuhe brauchen? Wer besorgt sie? Welches soll das Motto der Party zum nächsten Kindergeburtstag sein? Oder noch einfacher: Wer denkt an das Geburtstagsgeschenk für Opa?

Frau managt also das Familienunternehmen, der männliche Partner führt auf Anweisung Aufträge aus. Allerdings: In keinem Unternehmen der Welt arbeiten Manager, deren Job es ist, Abläufe zu planen, am Fließband mit – so wie es im Familienalltag durchaus üblich ist.

Aber die unsichtbare Organisation der 1000 Kleinigkeiten, die jede für sich eigentlich kaum der Rede wert ist, summiert sich auf. Und in der Summe kann gerade dieser Mental Load zur kompletten Erschöpfung führen.

Die häufige Aussage vieler Männer auf die Erschöpfung durch Mental Load ist allerdings: »Warum hast du mich nicht gefragt?« Und diese erstaunte Frage lässt einerseits darauf schließen, dass es viele Dinge gibt, die im Familienalltag nicht von beiden Partnern gleichermaßen hoch geschätzt werden, weist auf der anderen Seite auch darauf hin, dass es an der Kommunikation mit dem Partner fehlt, der sich über die vielen unsichtbaren Notwendigkeiten im Hintergrund überhaupt nicht im Klaren ist.

Aus einer Überlastung durch diesen Mental-Load herauszukommen, erfordert viele kleine Maßnahmen, aber auch offene Gespräche mit dem Partner.


 

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