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Der Weg zu einer erfolgreichen und glücklichen Selfpublisher-Karriere

Zuletzt aktualisiert: vor einem Jahr

Interview mit Erfolgsautorin Elvira Zeißler

Elvira Zeißler ist hauptberufliche Autorin und überzeugte Selfpublisherin. Neben ihren beliebten Fantasyromanen veröffentlicht sie unter dem offenen Pseudonym Ella Zeiss außerdem historische Romane und als Ellen McCoy humorvolle Romance. Im Interview mit BoldBooks verrät Elvira, warum sie das Selfpublishing einem Verlagsvertrag vorzieht, was es ihrer Meinung nach braucht, um als Indie-Autor:in erfolgreich zu sein und wie sie es mit ihrem Roman »Eowyn« in den stationären Buchhandel geschafft hat.

Elvira, du bist Selfpublisherin aus vollem Herzen. Was liebst du besonders am unabhängigen Veröffentlichen?

Am Selfpublishing liebe ich ganz besonders die Entscheidungsfreiheit. Dass ich das, was ich gerade veröffentlichen möchte, auch genau so veröffentlichen kann. Ich liebe es, mich selbst zum Ausdruck zu bringen und als Selfpublisherin kann ich meine Themen vollkommen unabhängig und frei wählen. Wenn ich also als Belletristikautorin jetzt grade Lust habe, einen Ratgeber zu schreiben, dann tue ich das eben! Und ich kann auch selbst festlegen, wann die Bücher erscheinen. Bei meinen Gesprächen mit Agenturen und Verlagen hieß es hingegen immer, dass es bestimmte Sperrfristen nach einer Veröffentlichung gibt, in denen ich nichts anderes herausbringen dürfte! Im Selfpublishing kann ich ganz frei genau das schreiben, was gerade geschrieben werden will.

Du hast in der Vergangenheit ein Buch in einem großen Publikumsverlag veröffentlicht, bist dann aber wieder zurück ins Selfpublishing gegangen. Viele Schreibende haben ja diese Vorstellung: »Wenn ich einmal bei einem großen Verlag unter Vertrag bin, wird alles ganz toll.« Inwiefern hast du denn die Realität anders erlebt?

Ich hatte ehrlich gesagt schon beim Unterschreiben des Vertrags gewisse Bedenken und habe natürlich gehofft, dass diese sich nicht bewahrheiten. Aber es ist so: Ein Vertrag bei einem Großverlag hat meiner Meinung nach inzwischen eigentlich gar keine Aussagekraft mehr. Natürlich steht das Verlagslogo auf dem Cover. Mehr aber auch nicht. Denn im Grunde wissen doch alle, dass auch die Verlage in den letzten zehn Jahren ihre ganzen Marketing-Budgets immer weiter runtergefahren haben. Was da früher in alle Midlist-Autor:innen investiert wurde, ist jetzt nur noch den Top-Autor:innen vorbehalten. Und je größer der Verlag, ein desto kleinerer Fisch ist man ja als Autor:in. Deshalb lohnt sich ein Verlag für mich einfach nicht. Das ist der Unterschied zum Selfpublishing, denn niemandem liegt mein Buch so sehr am Herzen, wie mir selbst und darum setze ich mich auch mit aller Kraft dafür ein.

Was würdest du denn sagen, braucht man, um als Selfpublisher:in wirklich den gewünschten Erfolg zu bekommen?

Zuerst einmal braucht man natürlich ein gutes Buch! Das bedeutet jetzt nicht, dass es irgendwie hochliterarisch sein muss, sondern es muss ein Buch sein, das eine Zielgruppe hat, die groß genug ist, und man muss diese Zielgruppe vernünftig ansprechen. Aber natürlich kann man nicht erwarten, dass man sein Buch herausbringt und es dann von ganz alleine ein Bestseller wird. Es braucht schon ein klares Ziel und die Bereitschaft, zu tun, was dafür erforderlich ist. Ich denke, es ist eine Mischung aus Lernbereitschaft, Zielstrebigkeit und einem gewissen Organisationstalent, mit dem man die verschiedenen Fäden in der Hand behält und einen Überblick hat. Und darüber hinaus braucht es den Mut, sich auf dieses Abenteuer einzulassen, aus Fehlern zu lernen und sich davon nicht unterkriegen zu lassen, sondern einfach Spaß an dieser ganzen Sache zu haben. Wenn der eine Weg nicht klappt, sollte man sich fragen, welchen anderen Weg es noch gibt, um sein Ziel zu erreichen. Ich versuche, mir da eine gewisse Flexibilität zu bewahren.

Wie viel deiner Arbeitszeit als Autorin setzt du denn ins Vermarkten deiner Bücher und ins Verfolgen deiner Ziele?

Das ist unterschiedlich. Ich habe manchmal reine Schreibphasen, da kommt alles andere sehr kurz. Und dann wiederum habe ich mir zum Beispiel im letzten November komplett schreibfrei genommen. Da habe ich mich ganz bewusst ausschließlich mit Themen wie strategischer Aufstellung und meinen Zielen beschäftigt: Was möchte ich erreichen, auf welchen Kanälen möchte ich aktiv sein? Ich habe mich mit Newsletter-Aufbau beschäftigt und so weiter und so fort. Aber in den meisten Monaten sind es etwa 30-40 % meiner Arbeitszeit, die ich fürs Marketing aufwende.

Vor etwa zwei Jahren hast du einmal gesagt, es sei dein langfristiges Ziel, dass deine Bücher im stationären Buchhandel im Regal stehen. Jetzt liegst du als Selfpublisherin in rund 45 Filialen einer großen Buchhandelskette aus. Wie ist dir das gelungen?

Ich habe mich tatsächlich bewusst für dieses Ziel entschieden. Ich finde, dass man sich oft selbst begrenzt. Ich hatte vorher eher negative Erfahrungen mit dem Buchhandel gemacht und daher für mich abgespeichert: »Okay, das funktioniert nicht. Selfpublishing im Buchhandel geht nicht, du brauchst dir gar keine Mühe zu geben.« Da hatte ich einfach diesen Glaubenssatz im Kopf, der gesagt hat: Vergiss es! Aber ich hatte diese starke Stimme in mir, die sagte: »Nein, ich will es nicht vergessen!«

Und deshalb habe ich mit »Eowyn« ein Buch gezielt für den Buchhandel entworfen. Es hat eine Klappbroschur, Lackveredelung, eine Weltkarte und all diese Dinge. Das heißt, das Buch ist wirklich so gestaltet, dass es sich im Buchhandel gut macht. Dann war das Buch außerdem auf der Shortlist des Selfpublishing-Buchpreises, was mir natürlich sehr gelegen kam, denn dazu habe ich dann noch mal eine richtig große Mailing-Kampagne gestartet und die ganzen Filialen angeschrieben, um ihnen das Buch vorzustellen. Ich habe eine aufwändig gestaltete Seite in VLB-TIX gemacht, hatte Leseproben und so weiter, sodass die Buchhändler:innen sich das direkt ansehen konnten. Das heißt, ich habe es dem Buchhandel so leicht wie möglich gemacht. Und gleichzeitig habe ich natürlich darauf hingewiesen, dass nicht nur ich sage, es sei ein ganz tolles Buch, sondern dass das sogar eine Jury bestätigt. Das hat wirklich gut funktioniert und es hat mir gezeigt: Mein Glaubenssatz war schlichtweg falsch!

Was wäre denn dein Tipp an Autorinnen und Autoren, die ebenfalls irgendwann vom Schreiben leben möchten?

Zum einen sollte man sich über sein Warum klar werden. Warum möchte ich vom Schreiben leben, was daran reizt mich besonders? Dass man sich auch sein Ziel bewusst macht. Und ich meine das größtmögliche Ziel, das man erreichen möchte. Das kann man sich durchaus mal eingestehen. Aber gleichzeitig sollte man auch die Bereitschaft oder die Einsicht haben, zu akzeptieren, wenn ein Weg eben nicht geradlinig genau dorthin führt, wo man hin wollte. Es kann Umwege geben, es kann alles Mögliche passieren. Aber alles, was ich mache, bringt mich einen Schritt weiter. Man braucht also einerseits eine starke Vision und sollte andererseits den Druck raus nehmen, dass es genau so und genau in der Zeit und genau auf diese Art und Weise passieren muss.

Zu diesem Thema hast du dich ja kürzlich auf eine ganz neue schriftstellerische Bühne begeben und nach deinen belletristischen Werken in den Bereichen Fantasy, Romance und historischem Roman jetzt deinen ersten Ratgeber veröffentlicht. Darin beschreibst du sehr persönlich, wie eine Reise zu einem glücklichen und erfolgreichen Leben aussehen kann. Du widmest das Buch allen, die »des Kämpfens müde sind und ihre Träume dennoch nicht aufgeben können«.

Genau. Eigentlich ist der Ratgeber eine Art Erfahrungsbericht. Vor etwa zwei Jahren war ich in einer sehr tiefen Krise. Ich war fast im Burnout, war ausgepowert, hatte gesundheitliche Probleme, war frustriert, erschöpft – ich konnte und wollte nicht mehr. Es war alles zu viel und ich hatte das Gefühl, die ganze Mühe lohnt sich nicht. Da habe ich mich mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt und das sehr intensiv. Ich habe mir meine Glaubenssätze angeschaut, meine Überzeugungen, meine Einstellung zu Erfolg und auch meine Definition von Erfolg. Ich habe mir die Frage gestellt: Mit welcher Grundhaltung gehe ich eigentlich an die Dinge heran? Ich habe mir alles angeschaut, was in mir selbst passiert und wo ich mir das Leben selber schwer mache. Und das ist dann in dieses Buch geflossen. Der Impuls und der Wunsch, das alles für andere aufzuschreiben, war so stark, dass ich meine Erfahrung teilen wollte. All die Dinge, die ich in den letzten zwei Jahren gelernt habe: Themen wie Erfolg, Mindset, Gesundheit, Fülle, Glück, Dankbarkeit. Ich erzähle einfach, wie das mein Leben verändert hat, und gebe dazu Tipps.

Dieses Buch spricht Menschen an, die mit diesen Themen noch wenig Berührungspunkte hatten und die eigentlich total logisch geprägt sind, denn das bin ich auch. Die aber gleichzeitig verzweifeln, weil sie für etwas kämpfen, was sie so sehr wollen, und es trotzdem nicht bekommen. Das Buch verspricht nicht: »Wenn du Schritt 1, 2, 3 gehst, dann bist du in sechs Wochen glücklich«. Sondern es soll inspirieren, zum Nachdenken anregen und Möglichkeiten aufzeigen, den Horizont zu erweitern.

Vielen Dank, liebe Elvira, für die spannenden Einblicke!

Der Titel von Elviras Ratgeber lautet: »Die wahre Magie des Lebens: Wie du mehr Leichtigkeit, Erfolg und Gesundheit in dein Leben bringst

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