Immer schon schreibend, mal mit mehr, mal mit weniger Selbstbewusstsein, immer mit viel Freude. Mittlerweile auch beruflich auf Campaigns, für Social Media oder PR; ob Konzept oder redaktionell, ich tobe mich in der Buchstabensuppe aus. Auch meine Kunstprojekte kommen immer vom Text her und finden über den Inhalt eine vermittelnde Form - mal ganz knallend laut, mal wie zartes Rosé. Was fehlt, ist: das Buch. Mittlerweile arbeite ich hauptsächlich im Marketing-Bereich. Mittlerweile, ja. Denn begonnen habe ich in der Geisteswissenschaft und bin, über einen Abstecher in der Jugendarbeit, in der Gastronomie gelandet (ja, ja - Klischee). Tatsächlich war es aber einer der schönsten Jobs, die ich machen durfte. Eine unerschöpfliche Quelle von Geschichten ist das. War es. Doch Arbeit ist nicht alles. Also gehe ich aus, treffe Freunde und Fremde, lache am liebsten, aber zweifele oft. Und so sitze ich mit meinen 32 Jahren an meiner liebsten Theke der Stadt Köln bei einer Fassbrause und freu mich auf das Essen, das gleich kommt. Frankfurter Grüne Soße. In Köln? Oh, yes! So gut, denn ich komme aus Frankfurt am Main und lebe seit 6 Jahren in der Stadt des Karnevals. Ein lautes, zotiges Lachen erklingt. "Das nehme ich mit in meine Memoiren auf!", postuliert in diesem Moment ein Herr hinter mir, nachdem ihm der unfreundlichste, aber liebenswerteste Kellner der Stadt eine der vielen Geschichten des Ladens erzählt hat. Klingt alles erfunden? Eben deshalb sind diese Orte und Leute, so oberflächlich und bedeutungslos manche Gespräche sein mögen, ganz besonders. Hört man hin und zu, muss man eigentlich nur noch mitschreiben.
Ein ganzes Buch voll Poesie und Lyrik, das Petru Ghiea den Gefühlen und Gespenstern des Zweifels an Welt und eigenem Dasein widmet schrie nach Antworte. Seine 20 Gedichte in "Blindes Licht" greife ich auf und formuliere aus ihnen eine Perspektive der Zuversicht und Möglichkeit. Ein Tanz um das Feuer des Lebens, ein Licht, das manche Schatten zeigt und andere in die Knie zwingt.
Einleben – Eine Frau erzählt uns ihre Beobachtungen, Gedanken und teilt ihre Fragen. Im Mittelpunkt: ein Paar, das sich verliebt und verlebt. Als Obdachlose sind es nur Fragmente der beiden Leben, die sie mitbekommen kann. Sie versucht dennoch zu entschlüsseln, wie es um das Paar und jeden einzelnen steht – und um sich. Der konkrete Blick auf die beiden erweitert und verklärt sich bisweilen durch eigene Erinnerungen, Einsichten und Erkenntnisse einer eigenen Beziehung. Wir winden uns mit ihr durch ein sich entwickelndes Miteinander aus gemeinsamem Zweifel und individuellen Krisen und in die Geschichte einer Frau, die aus einer vergangenen, sehnsuchtsvollen Zeit in einem Leben auf der Straße angekommen ist. Dabei schneidet sie Fragen und Themen der Gesellschaft, der Liebe und des Individuums der Moderne an. Wir erleben, wie eng alles verwoben scheint, obwohl unsere Zeit mehr und mehr zersprengte und scheinbar isolierte Lebens-, Gedanken, Gefühls- und Entscheidungsprozesse hervorbringt. In Teilen verschwimmen Beobachtung und Allwissen; Projektion und Fakten, Hoffnung und Wirklichkeit werden unbemerkt Komplizen. Im Verlauf begleiten wir die Entwicklung des Paares, Stück für Stück bekommen wir ein Gefühl, eine Ahnung, warum die Erzählerin dort ist, wo sie heute ist. Wir leben uns in ihr Leben ein, wie sie sich in das Leben der beiden einlebt und die beiden womöglich in die Möglichkeit einer Paarbeziehung.