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Was ist passiert? - periphere Notate von Krieg zu Krieg

Was ist passiert? - periphere Notate von Krieg zu Krieg · Sachprosa

Essays, Gedanken, Beobachtungen, Notizen (destilliert) von 2020 bis 2022 - eine Suche nach dem verlorenen Geist in Zeiten des Untergangs

Was möchtest du mit dem Buch bewirken?

Der Mensch muß sich und die Welt erkennen, um sich und die Welt ertragen zu können. Das meiste, was passiert, wird nicht durchdacht, sondern vergessen. Das Buch bringt die Zeit, in der es entstand, auf den Punkt, erinnert sie an Verdrängtes und zeigt ihr die eigene Fratze im Spiegel zynischer, polemischer, poetischer und (trotz allem) liebevoller Kritik. Wir leben in einer Phase des epochalen Umbruchs, die die Erinnerung an sich selbst verschluckt. Angesichts des Ausmaßes der Veränderungen der Um- und Inwelt muß festgehalten werden, was passiert - und sei's nur, um "danach" noch die Fähigkeit aufzubringen, darüber zu lachen. Meine Romane sind Schnappschüsse, die bislang erschienenen Essaybände eine "Suche nach der verlorenen Zeit" (oder Kultur), und der Kern von allem ist: Witz.

Über den/die Autor:in

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freier Schriftsteller, Kolumnist, Journalist, Kritiker, Blogger, Musiker, Bühnenkünstler seit circa 1990; Literaturstipendium der Stadt München für den Roman "Die Verrückten stehen in der Sonne" (1998...

19. Juli 2021: Pop-up-Faschismus!

Der Computerbildschirm als „Fenster zur Welt“ ist ein verbreitetes, aber völlig falsches Bild. Wer in den Bildschirm schaut, schaut nicht in die Welt, sondern aus der Welt hinaus in einen gigantischen Müllkübel von Zeug. Daß der Bildschirm also ein „Fenster aus der Welt“ ist, vergißt man heute leicht, weil der Mensch natürlicherweise auf Bilder hereinfällt. Früher, als man da nur grüne Punkte und Striche auf schwarzem Hintergrund sah, war das klarer; bemerkt hat es aber auch damals kaum jemand.

So kommt es heute zu einer (zumindest in digital durchgeimpften Ländern) pandemischen kognitiven Dissonanz: Man hält das, was auf dem Bildschirm erscheint, für die Wirklichkeit und „erlebt“ so zum Beispiel eine „Epidemie“ anhand von drei Youtube-Filmchen („die Bilder aus Bergamo!“), zehntausend bunten Statistiken und unablässig wiederholten Beschwörungen und Verhaltensmaßregeln. Geht man dann versehentlich mal hinaus in die Welt, stellt man fest, daß da nichts dergleichen stattfindet, und flüchtet schockiert zurück in den Bildschirm, um sich weiter schockieren zu lassen. Schließlich hat man gelernt, daß der virtuelle Müll da drin „echt“ ist, und wenn die Welt da draußen das Gegenteil zeigt, kann sie nicht echt sein.

Jetzt, wo wir wissen, was die „Bilder aus Bergamo“ bedeuteten, daß die Statistiken samt und sonders verdreht und verfälscht, die Verhaltensmaßregeln Humbug und der Rest der Inszenierung … na ja, Teil einer ganz anderen Inszenierung war, die man vorsichtig als Element einer „Philanthropokratie“ charakterisieren mag, können wir das natürlich auf keinen Fall „einräumen“ oder auch nur wahrhaben wollen.

Das wäre etwa so: 90. Minute im Lokalderby, der Schiedsrichter pfeift Elfmeter für den TSV 1860 München, plötzlich klingelt es, du wachst auf, rennst zur Tür, draußen steht der Paketbote, du fragst: „Wie ist das Spiel ausgegangen?“, und er sagt: „Welches Spiel? Ist doch Sommerpause, und Sechzig spielt gar nicht in der Bundesliga.“ – „Leugner!“ brüllst du und jagst ihn davon. Einer muß ja büßen.

Es ist höchst eigenartig, wie soziale Medien, Plakatwände, Flyerberge und andere Träger einer vermeintlichen „Realität“ derzeit den Eindruck erwecken, „da draußen“ blühe die Kultur wieder auf und erlebe einen Wahnsinnssommer mit begeisterten Zuschauermassen und applausumfluteten Bühnen. Während die Wirklichkeit darin besteht, daß Großveranstaltungen vor wenigen, durch „Abstandsregeln“ disziplinierten und vereinzelten Unentwegten stattfinden, die auf dem Weg zum zugewiesenen numerierten Klappstuhl ihr Gesicht maskieren und auf den Bildern der bunten Bühnen nie zu sehen sind (weil man sonst vor allem traurige Leere sähe). Die kleineren Veranstaltungen – Gigs von Non-Mainstream-Bands, Kabarett, die ganze „Kleinkunst“ – sind nach wie vor streng verboten und finden schon deshalb nicht statt, weil es die Bands und die Künstler und die Institutionen (Kneipen- und Lesebühnen, Liveclubs) überwiegend gar nicht mehr gibt. So entsteht eine „alternative Realität“, eine staatlich geförderte, zwanghaft zur Schau gestellte Unterhaltungsmaschinerie ohne Publikum, die einen Eindruck von „Leben“ erwecken soll, das in der Wirklichkeit nicht (mehr) da ist. Aus dem logischerweise auch nichts mehr wächst und neu entsteht.

Wenn dann noch gefordert wird, der Staat solle (mehr) dafür tun, daß auch die „kleine“, subversive Subkultur wieder angekurbelt wird, ist die Absurdität kaum noch zu übertreffen: Diese Kultur fand immer abseits und jenseits vom Staat geförderter, von Konzernen getragener und ausgebeuteter Unterhaltungsräume statt und war zumindest teilweise sogar gegen den „Kulturbetrieb“ gerichtet. Deshalb war sie der Kulturindustrie und der offiziell alimentierten Großkunst (und deren Medien) auch höchstens ein ignorantes Naserümpfen wert oder ein Dorn im Auge. Jetzt ist es gelungen, das Unkraut weitgehend auszurotten, und die, die es ausgerottet haben, denken nicht im Traum daran, es wieder „anzupflanzen“ – was sowieso nicht ginge, weil man Wildwuchs nun mal nicht anpflanzen kann.

Der Wildwuchs mußte sich stets mit Schikanen, Verboten und Drangsalierungen auseinandersetzen, sich Druck, Zwang und kleingeistigen Attacken widersetzen und entziehen. Er war immer prekär, blühte in Nischen, die oft sehr bald beseitigt wurden. Das ist nicht neu, sondern zieht sich durch die ganze Geschichte. Schon die Volkssänger in bayerischen Wirtshäusern der vorletzten Jahrhundertwende waren arme Schlucker, die sich der Fuchtel von Obrigkeit und biedermännischem Mehrheitsgrimm nur durch situative Frechheit entziehen konnten. Die Musikclubs litten schon in den 70er Jahren unter dem Terror der Gentrifizierung und wurden einer nach dem anderen mit Auflagen und Einschränkungen kaputtgemacht und vertrieben, weil gutsituierte Neubürger nachts ihre Ruhe und tagsüber ein sauberes „Umfeld“ wollten. Wer sich erinnert, daß in München noch Anfang der Achtziger an jeder Ecke, in jedem Kellerlokal und in jedem Wirtshaus Bands, Ensembles, Kabarettisten und Schreihälse auftraten, daß es (zum Beispiel) mitten in Schwabing in fast jeder Straße Lokale gab, wo vor ausverkauftem Haus (in Sardinenbüchsen, die meist kaum hundert Leute faßten) bis in die tiefe Nacht gelärmt und getobt wurde, der findet heute nicht mal mehr Anhaltspunkte, weil sogar die Lokale selbst weg sind und dort heute Büros residieren. Selbst die meisten Kneipen sind in den letzten Jahren verschwunden. Die „Corona“-Sanktionen haben nun auch noch den Rest vertilgt. Wer glaubt, dieses über viele Jahre unter kargsten Bedingungen und in stetigen Rückzugsgefechten gewachsene Biotop von Unkraut lasse sich mit staatlicher oder „öffentlich-privater“ Förderung künstlich wieder anpflanzen, der hält auch eine „begrünende Maßnahme“ zwischen Betonklötzen für „Natur“.

Deshalb wahrscheinlich klingt die moderne Popmusik so, wie sie klingt: tot, leer, künstlich, so mitreißend und inspirierend wie ein ausgeschalteter Bildschirm. Ein endloser fader Abgesang, bei dem man nicht sagen kann, ob ein beliebiges „Lied“ von 2021, 2005, 1999 oder irgendwann stammt.

Vielleicht auch deshalb ist die öffentliche Diskussion um die Darstellung sexueller Extravaganzen und Zweideutigkeiten heute so langweilig, verbiestert, rigoros, moralistisch und akademisch. Es geht nicht mehr um ein Spiel mit Provokationen, sondern um die Durchsetzung einer Art kultureller Lärmschutzmaßnahmen in luxussanierten Habitaten, in denen nichts mehr wachsen und überraschend entstehen darf, sondern alles den Regeln des Konsenses folgen muß. Selbst die niegelnagelneuen Geschlechter, an denen David Bowie, Marc Bolan und diverse New-Wave-Bands ihre Phantasie entzünden konnten, stehen heute auf EU-Formularen. Bloß noch ankreuzen, fertig.

Vielleicht wirkt die „Künstliche Intelligenz“, in deren Universum es keine Sprünge, Sensationen und unvorhergesehenen Abweichungen geben kann, inzwischen solcherart prägend auf den Menschen zurück, daß er auch nur noch künstlich denken und leben kann: unveränderlichen Parametern sklavisch unterworfen?

Daß 1983 in Hamburg 2.000 Journalisten und Sympathisanten demonstrierten, um die Übernahme der „Stern“-Chefredaktion durch Peter Scholl-Latour und Johannes Gross zu verhindern, weil sie einen „Rechtsruck“ fürchteten, wirkt heute wie ein Märchen.

Heute beschimpfen Rechte Linke als rechts, andere Rechte Rechte als links, „Antifa“-Faschisten Antifaschisten als Faschisten, Rechte Antifaschisten als rechts, andere Rechte „Antifaschisten“ als „Kommunisten“, und wenn man zwischendurch mal vorsichtig fragt, was diese Begriffe eigentlich bedeuten sollen, dann soll man nicht so blöd fragen, das wisse doch jeder. Der lustigste Vorwurf, den ich zuletzt gehört habe, lautet, wenn man (Bernt Engelmanns klassischen Buchtitel oder wahlweise Warren Buffet zitierend) meint, es finde Klassenkampf statt, in dem es um Oben gegen Unten gehe, sei man so eine Art linker Nazi und jedenfalls (gähn) Verschwörungstheoretiker, und das sei „Querfront“. (Daß die „Querfront“ eine Idee von „denen da oben“ war, um die Nazis in die Durchsetzung eines neuen feudalistischen Ständestaats einzubinden, braucht man mit Leuten, die so etwas brabbeln, gar nicht diskutieren. Die haben ihre historische Bildung von Guido Knopp und „Wikipedia“.)

Die merken auch gar nicht, daß sie, wenn sie einen „antisemitischen Verschwörungstheoretiker“ „entlarven“ wollen, genau so argumentieren, wie der „antisemitische Verschwörungstheoretiker“ angeblich (!) argumentiert: ad personam, raunend, mit Falschinformationen, Küchenpsychologie, Andeutungen, Blaupausen aus dem Kalten Krieg, regierungsamtlichen Fake News, munkelnden Mißverständnissen, Verallgemeinerungen und Gleichsetzungen, bemüht um Vergleiche, „Strukturen“ und „Muster“, hemmungslos schwurbelnd in stramm gebürstetem Neudeutsch, notfalls auch mal biologistisch und in akustischer Knall-Peng-Fassade und antirussischer Propaganda in CIA-Manier, Jahrgang 1958. Im strengen (eigenen) Sinn rassistisch, antisemitisch und „verschwörungsideologisch“. Die Vermutung, daß es sich dabei um eine Satire handelt, an der der „Entlarvte“ selbst mindestens beteiligt war, halte ich für plausibel (und amüsant).

Der Rätselsatz der Woche aus dem Mund des bayerischen Führers, der nicht müde wird, von der Ständigen Impfkommission (Stiko) ein „klares Signal“ zu fordern: „ Wir wären – wenn wir das Impftempo von Juni fortsetzen würden – in neunzig Tagen durch, alle bis über zwölf zu impfen in Bayern.“ Wie impft man denn „bis über zwölf“? Oder wer ist „alle bis über zwölf“?

Was Söder noch so knatterte, gefiel der Stiko (und jedem empfindsamen Menschen) noch weniger: „Wir schätzen die Stiko, aber das ist eine ehrenamtliche Organisation. Die EMA – die Europäische Zulassungsbehörde – das sind die Profis. Die haben entschieden: Ja, der Impfstoff ist zugelassen. Kinder- und Jugendärzte, überwiegend jedenfalls, empfehlen die Impfung.“

Das darf man gerne mal genauer durchgehen. „Wir“ ist vermutlich das gleiche „wir“ wie bei Bill Gates, heißt also „ich“. „Ich schätze die Stiko“ ist folglich gelogen, denn: die ist ja bloß eine „ehrenamtliche Organisation“. So was wie ein windiger Kegelverein also. Das ist Quatsch, außerdem ist es ziemlich unverschämt gelogen. Aber jedenfalls fragt ein Söder, wenn er was erreichen will, doch nicht irgendwelche verstockten Ehrenamtlichen (etwa eine „Ethikkommission“, deren Mitglieder er hinausschmeißt, wenn sie nicht zackig mitmarschieren), sondern Profis. Wie die bei der EMA, deren Direktorin auf jeden Fall ein Profi ist: Sie arbeitet von 1991 bis 1998 für die European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA), einen Lobbyverband der Pharmaunternehmen – unter anderem Astra Zeneca, Johnson & Johnson und Pfizer.

Trotzdem ist es ein Unterschied, ob die EMA etwas „zuläßt“ oder die Stiko auf Führerbefehl etwas „empfehlen“ soll. Es ist für einen Sechzehnjährigen zulässig, jeden Tag zehn Bier zu trinken. Empfehlen wird ihm das aber niemand (nicht mal die Brauereien, die selbst in Konzerngröße von anderem moralischen Format sind als ein Pharmakonzern). Den Unterschied kennt Herr Söder entweder nicht, oder er kennt ihn, dann ist diese Verdrehung eine noch dreistere Lüge. Die abschließende Behauptung, daß „Kinder- und Jugendärzte die Impfung empfehlen“, jedenfalls „überwiegend“, ist frei erfunden und damit im Grunde ebenfalls eine Lüge. (Ach so, und einen „Jugendarzt“ gibt es gar nicht. Den gab es nur in der DDR.)

So funktioniert Söder-Sprech: ein Befehl in 35 Wörtern, von denen kein einziges wahr ist.

Ein Vorgänger Söders (allerdings in anderem Amte, das Söder – trotz aller Gruseligkeit der Alternativen: zum Glück! vorläufig verwehrt bleibt) war übrigens aufrichtiger, was seine minderjährigen Schutzbefohlenen anging: „Und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben, und sie sind glücklich dabei!“

Verständlicher ist Söders derzeitiges Hauptmantra: „Impfen ist der Weg zur Freiheit“ bzw. „Ohne Impfen keine Freiheit!“ (etwas kryptischer oder auch bedrohlicher der Zusatz: „Jedenfalls nicht so in der Form, wie wir es uns vorstellen“ – wie wir uns was vorstellen? das Impfen?) Im letzten Oktober ratterte er noch: „Die Maske ist ein Instrument der Freiheit.“ In einem meiner Bücherregale stehen ein paar hübsche kleine Büchlein aus den Achtzigern, in denen besonders schrille, absurde, entlarvende, dumme, kuriose Zitate von Politikern wie Strauß, Kohl und Reagan versammelt waren. Sammelt heute noch jemand so etwas? Ich hoffe auf eine zehnbändige Söder-Gesamtausgabe.

Die sogenannten „Bürgertests“ kosteten im März, April und Mai allein in Berlin 91,3 Millionen Euro. Wie schön, wenn man eine reiche Stadt ist und Geld aus dem Fenster schmeißen kann für etwas, was zu 0,1 Prozent etwas anzeigt, was dann zu 80 Prozent falsch ist.

In Berlin gibt es laut „Tagesstürmer“ neuerdings „Pop-up-Impfungen“. Ob dabei neben Maiskörnern auch Menschen per Impfung gepoppt werden sollen, wird nicht verraten.

Der Berufsstand der „Modellierer“ ist seit längerer Zeit dafür bekannt, von primitiven Computerprogrammen aus unsinnigen Zahlen noch unsinnigere Zahlen ableiten zu lassen. Dumme Menschen, zum Beispiel Politiker, erschrecken dann und machen anderen dummen Menschen Angst. Nun haben (ebenfalls laut „Tagesstürmer“) die „Modellierer“ (genauer gesagt: einer, laut dem wir im Mai eine Inzidenz von 2.000 haben sollten) endlich mal Erfreuliches mitzuteilen: Die Zahl der Krankenhäuser, die seit Jahren zwecks Profitmaximierung gezielt heruntergefahren wird, steigt demnächst wieder! und zwar (wie das bei „Modellierern“ üblich ist) exponentiell!

Wenn sämtliche exponentiellen „Modelle“ eintreffen, werden wir 2023 eine Durchimpfung von 386 Prozent erreichen. Zugleich werden in der achten Welle 100 Millionen Deutsche fünfmal täglich positiv getestet, was eine „Inzidenz“ von 10 hoch 12 ergibt. Wenn dann jemand einen Schnupfen kriegt, stehen ihm jedoch 18 Milliarden Intensivstationen zur Verfügung. Allerdings sollte man nicht verschweigen, daß älteren Modellen von Ferguson, Drosten et al. zufolge die Menschheit bereits heute ausgestorben sein müßte.

Apropos „Inzidenz“: Eine solche hat nun auch der nagelneue britische Flugzeugträger „HMS Queen Elizabeth“, der zur Zeit nach Ostasien unterwegs ist, um die Chinesen einzuschüchtern. Die „Inzidenz“ ist ziemlich beeindruckend: Sie beträgt 2700. Nämlich wurden an Bord 100 Besatzungsmitglieder positiv getestet. Was die „Deutsche Welle“verschämt verschweigt, verrät die BBC in ihrer ursprünglichen Meldung: Die gesamte Besatzung ist komplett geimpft.

Die Wirtschaftssenatorin von Berlin heißt übrigens Ramona Pop. Möglicherweise ist die „Pop-up-Impfung“ ja ein Wahlkampfslogan.

Frau Pop ist auch meine heutige Kandidatin für die Kategorie „niedrigschwellige Angebote“: Die findet sie nämlich total dufte und wichtich, weil sie „der Impfkampagne aus Sicht der Grünen-Politikerin neuen Schwung“ verleihen. „So werden auch diejenigen Menschen erreicht, die nicht zum Hausarzt gehen oder die sich bisher noch nicht ausreichend über die Corona-Schutzimpfung informiert fühlen.“

Das mit der „ausreichenden Information“ sollte sie vielleicht nicht so laut sagen. Erstens könnten die „nicht ausreichend Informierten“ auf die Idee kommen, sich doch noch ausreichend zu informieren, und fallen dann als „Impflinge“ aus. Zweitens ist es, wie neulich erläutert, verboten, nicht ausreichend Informierte zu impfen. Die fallen dann also auch aus – und schwupps, landen schon wieder 100.000 „Dosen“ im Sondermüll.

Ganz unbegeistert ist Frau Pop selbstverständlich von Hubert Aiwanger, der sich der Spritzung standhaft widersetzt. Oder, in den Worten der „Corona“-Jünger bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa), hier zitiert laut SZ: „FW-Chef Hubert Aiwanger, um publikumswirksame Äußerungen selten verlegen, positioniert sich an der Seite derer, die mit dem Impfen gegen das Coronavirus noch nicht endgültig Frieden geschlossen haben.“ Das ist eine fast „Tagesstürmer“-mäßig fiese, arrogante und bösartige Diffamierung, aber da Versöhnung aktuell das wichtigste ist, antworte ich lieber so: Wie gut, daß es auch in der SZ-Redaktion (noch?) Menschen gibt, die (zum Beispiel) mit Rassismus, Faschismus, Umweltzerstörung und einem Atomkrieg gegen Rußland noch nicht endgültig Frieden geschlossen haben.

 

21. Juli 2021: Wespen über der Herde

Im April 2019 berichtete die Journalistin Emily Witt über eine Jahrhundertepidemie, die 1996 in drei Wellen über die USA hereingebrochen war und mittlerweile mehr Todesopfer forderte als der Straßenverkehr. Es gibt dazu eine Unzahl von grotesken und grauenhaften Berichten: überfüllte Leichenhallen im Rust Belt, Eltern, die während der Baseballspiele ihrer Kinder auf der Tribüne sterben, Mitarbeiter eines Kaffee-to-go-Konzerns, denen man im Rahmen ihrer Ausbildung beibringt, zusammengebrochene Kunden mit speziellen Medikamenten wiederzubeleben, verwüstete Stadtviertel und Landkreise, wo niemand mehr gesund ist und die Kranken einander fürchten. Die Zahl der Toten wuchs von 1999 bis 2017 um das sechsfache, allein 2017 waren es fast 50.000, die offiziell registriert wurden (die Dunkelziffer ist hoch). Auf dem Höhepunkt der Seuche stellte man fest, daß erstmals in der Geschichte der USA die durchschnittliche Lebenserwartung zurückging.

Anders als bei den meisten Seuchen gab und gibt es in diesem Fall schuldige Täter, die in aufwendigen Mammutverfahren ermittelt und zum Teil sogar angeklagt wurden. Drei davon sagten im Juli 2021 Zahlungen von 1,1 Milliarden Dollar zu, um die Einstellung eines der vielen Verfahren wegen der Tötung hunderttausender Menschen und der Schädigung von weiteren Millionen zu erwirken. Ein weiterer zahlte 230 Millionen. Bei diesem handelt es sich um den Pharmakonzern Johnson & Johnson. Ein anderer Schuldiger, der Pharmakonzern Pfizer, konnte sich mittels Korruption einer Klage entziehen.

Bei der Seuche handelt es sich um die verheerende Opioidsucht, die ab 1996 durch die Einführung des Medikaments Oxycontin zur kontinentweiten Epidemie wurde. Ihr folgte eine Welle der substitutiven Heroinsucht und eine dritte Welle durch das innovative, noch tödlichere Nachfolgemedikament Fentanyl. Ein kaputtprivatisiertes Gesundheitssystem, „deregulierte“, durch und durch korrupte Regulierungsbehörden, bezahlte „Studien“ ebenso korrupter Wissenschaftler, leichtgläubige und dumme Ärzte, Politiker, die der Pharmalobby hörig sind, und ungeheure Reklamekampagnen schufen das Biotop, in dem das Pharmaunternehmen Purdue mit Oxycontin „einen Blizzard von Verschreibungen auslösen“ konnte, wie dessen Vizepräsident bei der Markteinführung der Droge prophezeite, „der unsere Konkurrenz unter sich begraben wird. Der Verschreibungsblizzard wird heftig, dicht und weiß sein …“

Die Regierung hob Werbebeschränkungen für Arzneimittel auf und erlaubte Kampagnen mit Teddybären, Tassen, Wasserflaschen, Tonträgern und anderen Werbemitteln. Wissenschaftler erfanden reihenweise neue Schmerzkrankheiten und belegten in „Studien“ die Unschädlichkeit und Sicherheit der synthetischen Opiate. Medien verbreiteten Propagandavideos und -geschichten. Mahner und Aufklärer wurden als Hetzer, Verrückte und „Verschwörungstheoretiker“ beschimpft. Gerichte ließen zehn Jahre lang sämtliche Klagen umstandslos abblitzen oder gar nicht erst zu. Erst 2006 mußte Purdue erstmals 600 Millionen Dollar Strafe für eine Falschbehauptung (Oxycontin sei „sicherer“ als der Grundstoff Oxycodon) zahlen.

Purdue und mehrere andere Pharmafirmen meldeten infolge der späteren, bis heute laufenden Prozesse Konkurs an, allerdings steht die Purdue-Inhaberfamilie Sackler (die sich allein von 2007 bis 2016 vier Milliarden Dollar auszahlen ließ) nun persönlich vor Gericht. Johnson & Johnson und Pfizer hingegen wurden ab 2020 durch ein weiteres neues Medikament (einen gentechnischen „Impfstoff“) reicher als je zuvor. Die Seuche grassiert weiterhin, aber von den Opfern der Giftprodukte hört man nicht mehr viel. Es ist anzunehmen, daß sie in der Statistik der „an und mit Covid-19 Verstorbenen“ verschwunden sind.

Das kollektive Gedächtnis der Menschen ist vergeßlich. Alle paar Jahre wieder mögen sich nur wenige vorstellen können, daß kriminelle Pharmakonzerne „so etwas“ zu tun nicht nur fähig, sondern auch willig sind. Einige wenige davon vermuten, die kriminelle Absicht ziele auf einen Genozid zur Verminderung der menschlichen Bevölkerung insgesamt. Solche absurden Hirngespinste sorgen dafür, daß die Naiven erst recht nicht daran glauben mögen, daß Pharmakonzerne „so etwas“ tun. Ihr Gedächtnis ist deshalb so gnädig wie ein Opioid.

Inzwischen wird eine vierte Welle erwartet. Das neue Opioid der Wahl heißt Buprenorphin und ist so wirksam, süchtigmachend und tödlich, daß seine Dosierung nicht mehr in Milli-, sondern in Mikrogramm angegeben wird.

In der Schule hat man uns beigebracht, daß Insekten keinerlei Intelligenz und deshalb auch kein Gedächtnis haben. Sie handeln rein aus Instinkt, hieß es, und reagieren zum Beispiel auf die Duftsignale von Blüten. Nun ist in diesem Jahr wegen des langen, kühlen Vorfrühlings einiges arg verspätet. Der Schmetterlingsflieder (der seinen Namen nicht seinem Aussehen verdankt) sollte um den 12. Juli herum blühen, fängt aber jetzt erst ganz zaghaft an (der violette immer drei Tage vor dem lila Geschwister, der weiße läßt sich eine Woche länger Zeit). Seit fast einer Woche schwirren die Schmetterlinge bandenweise heran und umkreisen ratlos den Busch, flattern verwirrt in der Gegend herum und versuchen es am nächsten Tag erneut, mit wachsender Ungeduld. Die erinnern sich: Letztes Jahr war das anders! Da stimmt was nicht!

Instinktiv handelt vielleicht der Igel, der sich zusammenrollt, wenn er nachts einem Auto begegnet, um dem nahenden Raubtier mit den glühenden, bösen Augen keine Blöße zu bieten. Daß das Auto kein Raubtier, sondern eine Tötungsmaschine ist, kann er nicht ahnen, weil so etwas in seiner Vorstellungswelt nicht vorkommt. Auch diese Beschränktheit hat nichts mit (mangelnder) Intelligenz zu tun.

Der Irrtum beruht wahrscheinlich darauf, daß der Mensch unter „Intelligenz“ etwas ganz Eigentümliches versteht: die absolut instinktlose, rein logische Fähigkeit der Lösung von Problemen mittels Technik, die neue Probleme bereitet, die wiederum mit Technik gelöst werden müssen. Oder in der moderneren Variante: die Fähigkeit, technische Lösungen zu erfinden für Probleme, die dann mittels Werbung für die Lösung erst geschaffen werden. Ich erinnere mich aus meiner Kindheit an den Clearasil-Effekt, der funktionierte so. Vorher gab es nämlich keine Pickel.

Ein vorläufiger Höhepunkt dieser Entwicklung ist das ans Internet angebundene Smartphone, das Millionen und Abermillionen von Lösungen bereithält, zu denen es keine Probleme gibt. Es ist nach menschlichem Maß zweifellos millionenmal intelligenter als der Mensch.

Intelligenz mißt der Mensch in Zahlen. Schmetterlinge messen nicht, weil sie das nicht nötig haben.

Die Intelligenz des Schmetterlings erweist sich daran, daß er ab der ersten Sekunde seiner Existenz ständig mit überraschenden, unvorhersehbaren, manchmal erfreulichen, oft auch gefährlichen Situationen und Ereignissen zurechtkommen muß (und das auch noch in drei völlig unterschiedlichen Körpern nacheinander!). Da ist es sicher schön, ein paar Regelmäßigkeiten anzutreffen, etwa einen Schmetterlingsflieder, der jedes Jahr zur gleichen Zeit blüht (auch das ist intelligent: zu wissen, wann diese Zeit ist, ohne Smartphone und Kalender) und süß schmeckt. Daß manche Schmetterlingsarten im Spätherbst über die Alpen, Italien und das Mittelmeer bis nach Nordafrika fliegen, sich dort den Winter über verlustieren und im Frühling nach München zurückkehren, sei nur am Rande erwähnt. Weil es nicht besonders viel Intelligenz braucht, um zu merken, daß es kalt wird, daß Kälte ungesund ist, daß es im Süden wärmer ist, daß es dort im Frühling zu warm wird und daß man zurück sein sollte, wenn der Schmetterlingsflieder blüht.

Menschen wissen so etwas nicht, können so etwas nicht und auch sonst nicht sehr viel. Dafür haben sie eine „künstliche Intelligenz“, die ihr Leben steuert und darauf beruht, daß man alles, was passieren könnte, rechnerisch aus dem herleitet, was schon passiert ist. Es darf (und kann) also niemals eine überraschende, unvorhersehbare Situation eintreten. Damit das nicht passiert, übt man die „überraschenden“, „unvorhersehbaren“ Ereignisse (Terror, Krise, Pandemie) ein paar Wochen zuvor in „Planspielen“, bis ins kleinste Detail. Zu den einzelnen Schritten, die dabei trainiert werden, gibt es grundsätzlich keine Alternativen. Dabei geht es nie um Intelligenz (oder gar Vernunft, sonst gäbe es Alternativen), sondern nur um Zahlen. Gestern 10, heute 40, morgen 200 und so weiter, exponentiell in alle Ewigkeit. Die Logik ist eine Funktion der Natur, aber die Natur ist kein Bestandteil der Logik und kann von dieser nicht erfaßt oder dargestellt werden.

Die Zahl erscheint klar, kühl und völlig unbeeinflußt, unberührt von Ideen und Ideologien. Das ist ein grundsätzlicher Denkfehler: Die Zahl als solche IST die Ideologie.

Das algorithmisch berechnete, geplante und gesteuerte Leben ist bei aller individuellen Vielfalt grundsätzlich alternativlos; es läßt keine Wahl. Wer als Kind erfährt, daß er seinen Anlagen gemäß später als IT-Controller eingesetzt werden und zwischen dem vierzigsten und den fünfundvierzigsten Lebensjahr höchstwahrscheinlich an Magenkrebs sterben wird, braucht keine Wahl. Und wählen muß er auch nicht, weil die künstliche Intelligenz durch Auswertung seiner gesammelten Daten besser weiß, welches Parteiprodukt er präferieren sollte.

Die Instinkte des Menschen sind zu einem großen Teil sekundär, andressiert. Wenn der Mensch an einen bestimmten Ort gelangen will, setzt er sich erst ins Auto, läßt dann – weil er evolutionsbedingt und aufgrund seiner unnatürlich großen Reichweite nicht in der Lage ist, sich zu orientieren – sein Navigationsgerät die Strecke berechnen und legt sie wie vorgegeben zurück, ohne auf anderes zu achten als die Angaben des Geräts. Mit jeder Strecke, die er so zurücklegt, nimmt seine Orientierungsfähigkeit weiter ab.

Tierische Instinkte sind manchmal nutzlos, weil sich die Situationen, in denen sie nützlich waren, verändert haben. So ist das bei Igel und Auto, so ist es auch im Fall der Wespe und des Schmetterlings, die geduldig versuchen, sich an Licht und Farben zu orientieren und immer wieder gegen die Fensterscheibe stoßen: Das Glas brachte der Mensch in die Welt.

Die Instinkte des Menschen hingegen sind oft widersinnig, weil der Zweck, zu dem sie ihm andressiert wurden, gar nicht oder nur als Absicht zum Nutzen eines anderen existiert. Selbst die Unlogik ist unnatürlich. Man sagt dem Menschen, daß er sich im Herbst und Winter in dicht besetzten, schlecht belüfteten Räumen mit Erkältungskrankheiten anstecken kann. Dann verbietet man ihm aufgrund einer hochgefährlichen, ansteckenden Erkältungskrankheit, die schlecht belüfteten Räume zu verlassen, vor allem nachts. Der Widersinn dieser Anordnungen wird dem Menschen nicht bewußt; er befolgt sie und nimmt nur ausnahmsweise drinnen seine Staubschutzfiltermaske ab, die ihn draußen vor einem Mangel an Kohlendioxid schützt.

Unbewußt aber spürt der Mensch, daß der ganze Komplex unsinniger und paradoxer Verhaltensanweisungen, denen er sich fügt, nicht nur paradox und unsinnig ist, sondern auch unangenehm, anstrengend und ungesund. Das macht ihn zornig. Seinen Zorn läßt er die Menschen spüren, die sich die Freiheit nehmen, den Anweisungen nicht zu folgen, weil er vermutet, daß man ihn genau deshalb zwingt, sich so zu verhalten, weil andere es nicht tun. „Erst wenn die auch gebrochen und unterworfen sind, werden wir alle wieder freigelassen!“ Daß dieser Gedanke noch widersinniger ist als das, was ihm sonst passiert, spielt schon keine Rolle mehr.

Die individuelle Feigheit möchte den Zorn administrativ umgesetzt sehen. Wer sich auf Demonstrationen gelbe Davidsterne ans Revers heftet, auf denen „ungeimpft!“ steht, muß sich (m. E. nicht ganz zu Unrecht) vorwerfen lassen, er verharmlose die Ausgrenzung, Demütigung und Vernichtung der Juden unter Hitler. Mit solchen Anspielungen muß man sehr vorsichtig sein. Das folgende Zitat ist kein Witz, keine Anspielung und auch nicht erfunden, sondern stammt aus der „Neuen Züricher Zeitung“:

„Geht es nach GLP-Präsident Grossen, sollen ungeimpfte Mitarbeitende in Spitälern, Altersheimen und Kindertagesstätten künftig einen Sticker tragen müssen, der sie für jedermann als ungeimpft erkennbar macht.“

GLP heißt übrigens „Grün-liberale Partei“. Die möchte, so heißt es, „eine liberale Wirtschaftspolitik“ mit einer „nachhaltigen Umweltpolitik“ verbinden. Das Wort mit F spare ich mir heute.

„Damals, so fanden wir, war die Technik ein zugemessener Zoll an die Notwendigkeit, nicht die Straße zum erwählten Ziel der Menschheit – ein Mittel mit einem endlichen Grad der Angemessenheit an wohldefinierte naheliegende Zwecke. Heute, in der Form der modernen Technik, hat sich techne in einen unendlichen Vorwärtsdrang der Gattung verwandelt, in ihr bedeutsamstes Unternehmen, in dessen fortwährend sich selbst überbietendem Fortschreiten zu immer größeren Dingen man den Beruf des Menschen zu sehen versucht ist und dessen Erfolg maximaler Herrschaft über die Dinge und über den Menschen selbst als die Erfüllung seiner Bestimmung erscheint.“ (Hans Jonas: „Das Prinzip Verantwortung“, 1979)

Über all diesen Gedanken donnern die Hubschrauber, seit Monaten, Tag und (oft auch) Nacht. Wie Wespen schweben sie über einem Zielareal, schwingen bedrohlich mal hin, mal her, verlieren ihr Ziel aber nie aus den Augen. Das Volk, die Herde, die da unten im Englischen Garten so chaotisch herummäandriert wie Sommerwolken, wird minutiös und akribisch beobachtet und kontrolliert. Der kleinste Wirbel, der in anderen Zeiten Auslöser einer Revolte geworden sein könnte, wird von der künstlichen Intelligenz sofort identifiziert und kann dann von den polizeimilitärischen „Einsatzkräften vor Ort“ mit disziplinierender Gewaltausübung im Keim erstickt werden.

Der Erfinder von Oxycontin, Robert Kaiser, schrieb an Purdue-Boß Richard Sackler: „Wenn Oxycontin unkontrolliert verabreicht wird, ist es sehr wahrscheinlich, daß es irgendwann mißbraucht wird.“

Sackler antwortete: „Wie nachhaltig würde das unseren Umsatz steigern?“

9. August 2021: Die Revolution der Dinge

In dem Wahn der Gesund- eben nicht (vorübergehend) -machung oder -werdung des Menschen, sondern seiner ideell unendlichen Gesunderhaltung schlägt sich die Scham über unsere individuelle Einzigkeit und Einmaligkeit nieder: Der kaputte Akku wird durch einen im Prinzip identischen neuen ersetzt, ist also unsterblich, indem er keine Individualität besitzt. Das gilt in der Welt der Dinge, in der wir leben, prinzipiell für so gut wie alles: Auch das Smartphone ist unsterblich; es wird sogar mit jedem neuen Modell, das ein altes ersetzt, irgendwie „besser“, mindestens „fortgeschritten“, aber die „Inhalte“ (Daten aus der Cloud) bleiben dieselben. Das Neue ist nicht neu, es ist auch nicht das Alte, es ist ewig.

Daß sich der moderne Mensch vor seinen Produkten schämt, weil er nicht (wie sie) gemacht, sondern auf sehr schmutzige Weise entstanden und geworden ist, weil er nicht wie sie simpel, perfekt, monofunktional, sondern undurchschaubar und unergründlich ist, stellte Günther Anders bereits 1956 fest. Heute nun schämt sich der Mensch vor seinen Computern, Smartphones, seiner Software, die zwar anfällig sind für Fehlfunktionen, ausgelöst durch sogenannte „Viren“. Diese Fehler lassen sich jedoch durch „Updates“ und „Patches“ wenigstens vorübergehend flicken: Die Dinge wachsen an den Anfechtungen und werden irgendwie immer „besser“. Diesem Vorgang der technischen Einrichtung auf neue Gegebenheiten einer prinzipiell feindseligen Welt versucht sich der Mensch geradezu hysterisch anzupassen, indem er sich gegen echte Viren „impft“, regelmäßig updatet und am liebsten mit implantierten Accessoires der Maschine oder mittels digitaler Flucht in die Software (den ständig und meist ohne Bewußtsein seiner absurden Implikationen zitierten „Gang ins Internet“) aus der Natur befreien möchte.

Daß die wesentlichen Priester dieser seelisch kranken oder möglicherweise bereits toten „Geisteshaltung“ Computerfreaks (wie Bill Gates) und Ingenieure (wie Klaus Schwab) sind, ist logisch: Sie kennen die Tücken der Maschinen und Programme, mit denen sie den Menschen und seinen Organismus verwechseln.

Was Anders nicht bedachte, ist, daß auch die ewigen Dinge sterben können, oft unbemerkt und in kleinen Schritten. So ist etwa die LED-Leuchte des Energiesparlampenzeitalters (durch die, paradoxerweise und ohne daß das jemandem auffiele, keinerlei Quantum Energie „eingespart“ wird) keine identische Reinkarnation der Glühbirne, sondern nur ein Rudiment, dem viele gute Eigenschaften des „Originals“ verlorengegangen sind, von der Wärme des Lichts bis zur tatsächlichen Erwärmung des erleuchteten Raums. Daß und wie viele andere scheinbar unsterbliche Dinge unbemerkt ausgestorben sind, zeigt der Erfolg des „Manufactum“-Katalogs. Was sich darin nicht findet, sind Hekatomben nützlicher, schöner, erfreulicher Produkte menschlichen Handwerks, von denen niemand mehr weiß, wie man sie herstellt. Oder wozu sie dienten – wozu sie, im Wortsinn, gut waren.

Das zeigt sich auf eklatante Weise auch in der Baukunst. Ein vor Einführung der DIN- Normen erbautes Haus beruhte auf Wissen und Fertigkeiten, die größtenteils nie schriftlich niedergelegt und auch nicht normiert wurden. Ein Haus wie unseres etwa (1907 erbaut) kann man heute noch sehr gut bewohnen, aber verstehen oder gar neu bauen kann es niemand mehr – kein Mensch auf diesem Planeten.

So läßt sich auch erklären, daß die Produkte der Baukunst – die längst keine solchen mehr ist, sondern ein industrielles Verfahren mit immer gleichartigeren und häßlicheren

Erzeugnissen – nicht „besser“ werden: Es könnte ja auch niemand ein „besseres“ Smartphone herstellen, wenn er kein „altes“ als Vorlage oder gar noch nie eines gesehen hätte. Und selbst ein Laie wie ich, der Smartphones kennt und benutzt, hätte keine Ahnung, wie eine Weiterentwicklung zu geschehen hätte.

Indem sich die Entwicklung der Dinge vom Menschen, der sie benutzt, abkoppelt, werden die Dinge zu religiösen Fetischen. Der ersehnte Schritt in die Phase, in der sich die Dinge von selbst weiterentwickeln und neue Dinge erfinden, mag einem Wahn entsprungen sein. Aber die Ungeduld, mit der die Priester und ihre Jünger diesen Schritt ersehnen, macht ihn schon jetzt in gewisser Weise real. Es geschieht, auch wenn es nicht geschieht; so ähnlich ist das heute in vielen Fällen. Auch im Falle einer Pandemie, die nur deshalb als solche existiert, weil es zuvor schon Filme und Planspiele darüber gab.

Kenntlich wird der Schritt, auch wenn er in der hinter den Vorhängen des Wahns verborgenen Wirklichkeit nie stattfindet, daran, daß nicht mehr der Mensch die Dinge benutzt, sondern die Dinge den Menschen. So wie einst der Esel den Karren und der Ochse den Pflug zog: Möglicherweise hatten auch sie das Gefühl, sich sinnvoll zu beschäftigen; möglicherweise hielten auch sie sich für unzulänglich und dachten, das Schwingen der Peitsche, mit dem der Mensch sie zu mehr Leistung motivierte, sei daher legitim.

Daß der Mensch sich heute selbst „peitscht“ und in unablässiger Leistungssucht seinen Körper (die imaginierte Maschine) für den imaginierten Wettbewerb optimiert, ist möglicherweise das einzige oder wesentlichste Detail, das ihn von allen anderen Lebewesen unterscheidet. Das Phänomen ist recht neu. Bis in die vierziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts mußte der Mensch gepeitscht werden, um dumme, schädliche, schlimme, mörderische, selbstmörderische Taten zu begehen, die ihm selbst nichts nützten, im Gegenteil.

Das stimmt freilich nur in bezug auf die Selbstausbeutung zum Nutzen des Kapitals. Daß der Mensch die Freiheit fürchtet, sich auch ihrer schämt und sie bei der ersten Gelegenheit wegschmeißt, um in der Masse aufzugehen und dadurch das ungeliebte, das anstrengende, überfordernde Geschwister der Freiheit – die Verantwortung – loszuwerden, wissen wir von jeder einzelnen der religiösen Wahnwellen, die den Planeten regelmäßig überrollen, seit es darauf eng geworden ist. Die wahrscheinlich größte, wenn auch vorläufig nicht mörderischste dieser Wellen erleben wir seit eineinhalb Jahren.

Es ist ein seltsames Kopf-an-Kopf-Rennen, das sich derzeit Anhänger mehrerer deutscher Fraktionen der Coronasekte mit unterschiedlichen Agenden liefern: die bereits überschnappenden Apartheidfanatiker sind hysterisch auf der Suche nach neuen Ideen, um Verweigerer der Genspritzen so total wie möglich vom öffentlichen Leben auszuschließen (immerhin: vorläufig nur vom öffentlichen). Die langsam heißlaufenden Lockdownfanatiker wollen so schnell wie möglich alles wieder komplett zusperren (zunächst war der Oktober im Gespräch, um die Bundestagswahl noch abzuwarten, nun ist die Rede von Mitte August, also schon in ein paar Tagen). Und die Amok-Impfer geraten immer mehr in Raserei, weil sie fürchten, daß sie vor dem Zusammenbruch des Narrativs nicht mehr sämtliche Kleinkinder, Schüler, Schwerkranken, Allergiker, Schwangeren usw. mittels Spritztaufe vor der ewigen Verdammnis in der Hölle retten können.

Ob der nächste Lockdown schon Mitte August „kommt“ oder erst im Oktober – wir sollten uns und unsere Mitbürger immer wieder daran erinnern: Schuld am Lockdown sind nicht die, die nicht mitmachen. Schuld am Lockdown sind die, die mitmachen. Wenn keiner mitmacht, kann es keinen Lockdown geben.

Wer nicht mitmacht, erlebt das Paradoxon der Freiheit in (oder inmitten) der Unfreiheit.

Um mitzumachen, genügt es schon, die Parolen der Propaganda und die Dogmen des Kults mit- und weiterzutragen, und sei es in Form der Negation. Wer in einer Diskussion den Halbsatz „Ich leugne ja nicht das Virus, aber“ fallen läßt, affirmiert damit die Behauptung, es sei möglich, ein Virus zu „leugnen“ und es gebe eine nennenswerte Zahl von Menschen, die so etwas tun.

Damit beweist man, daß man das religiöse Dogma akzeptiert und verinnerlicht hat, daß es „Wahrheit“ ist und man die Wahrheit anerkennt – oder vielmehr: sich zu ihr bekennt. Und daß man sich schämt, das Dogma auch nur putativ in Frage zu stellen. Weil damit die Möglichkeit, es in Frage zu stellen, in der Welt ist und diese Möglichkeit nicht in der Welt sein darf, weil sie der Keim der Ketzerei ist. Falls man das Dogma tatsächlich anzweifelt, zeigt der Halbsatz immerhin ab, daß man eingesehen hat, daß es nicht legitim ist, es anzuzweifeln. Das nennt man Unterwerfung.

Daß sich der Mensch schämt, ist übrigens normal. Aber sich für vernünftige Gedanken oder das Denken überhaupt zu schämen, ist krank. Und eigentlich ein Grund, sich zu schämen.

10. August 2021: kurz dazwischen

Okay, wir sind jetzt also raus. Keine Kultur mehr. Nicht mehr hinein in die Kultstätten der öffentlichen Bespaßung, die nur noch mit Staubfiltermasken und Abstand (unabhängig von der „Inzidenz“) besessen werden dürfen. Dort geht es sicherlich hoch her! Wollen wir das wissen, wir „Ungeimpften“? Wollt ihr (da drüben) etwas wissen von dem, was sich jenseits davon entwickelt?

Ihr werdet es (vielleicht nicht einmal) erleben.

11. August 2021: Giftige Ratten

Die „Impfpflicht“ – die noch kein Impfzwang ist, dies sei aus Gründen der Präzision festgestellt – ist nun also eingeführt (soweit man verfassungs- und menschenrechtswidrige „Beschlüsse“ eben einführen kann, solange alle brav mitlaufen). Oder glaubt irgendein Jünger des notorischen Lügners und Volksverhetzers Markus Söder, daß Menschen, die zur Vermeidung ihres Verhungerns auf sogenannte „Tafeln“ angewiesen sind, es sich leisten können, sich täglich einer kostenpflichtigen Körperverletzung zwecks PCR-„Test“ zu unterziehen? Der Begriff der Heuchelei reicht hierfür nicht mehr aus, es handelt sich um strafrechtlich relevante Erpressung.

Aber schon der erste Begriff ist falsch, freilich. Es gibt keine Impfung gegen die äußerst seltene und meistenteils harmlose Erkältungskrankheit Covid-19. Es gibt lediglich eine Spritzung von mRNA-Wirkstoffen beziehungsweise Vektorstoffen, die den Körper des gespritzten Menschen dazu anregen, Covid-19-Symptome zu entwickeln, und ihn weitere, teilweise noch nicht bekannte Folgeschädigungen erleiden lassen.

Auch hierbei handelt es sich also wieder einmal um eine „kognitive Dissonanz“, die man als eigentliche Pandemie unserer Zeit bezeichnen könnte. Was ist das eigentlich, eine kognitive Dissonanz?

Schnell, kurz und laienhaft erklärt: Man glaubt zu wissen, daß etwas geschieht. Man sieht und hört und spürt und erlebt aber nichts davon. Beispiel: Die Zeitung meldet, in München sei eine Atombombe explodiert. Man geht auf die Straße, und alles ist normal. Da stimmt

also etwas nicht. Was ist jetzt falsch, die unzuverlässige eigene Wahrnehmung oder der verläßliche Bericht?

Diese Erfahrung machen wir alle seit Beginn der „Pandemie“: Da soll eine Krankheit wüten – jetzt, im August 2021, immer noch –, die unfaßbar gefährlich und tödlich ist, und zugleich kriegt man nichts davon mit. In meinem Bekanntenkreis sind laut einer (absolut unwissenschaftlichen) Umfrage aus dem März 2020 (!) viele Menschen vermutlich an Covid-19 erkrankt (die meisten wurden nie getestet). Einer davon klagte letzten Frühsommer, das sei schon ziemlich schlimm gewesen. Er sei mehrere Tage hustend und mit Fieber im Bett gelegen. Seine Lebensgefährtin, ebenfalls positiv getestet, zeigte keinerlei Symptome.

Zugleich sahen wir Bilder, und ich meine nicht die längst erläuterten und nur noch von kognitiv vollkommen Dissonanten als Waffe benutzten „Bilder aus Bergamo“. Die Bilder, die wir sahen, waren ort- und zeitlos: Beatmungsgeräte, Intensivstationen, medizinisch verkleidete Menschen. Manche dieser Bilder stammten von Chemieunfällen, manche aus der Grippesaison 2018; es gab keinerlei Zuordnung, die Bilder „illustrierten“ lediglich Meldungen, die nicht mit ihnen in Zusammenhang standen.

Zugleich wütete und wütet die Seuche weiter. Wir kennen sie weiterhin nur von Bildern, auf denen nichts zu erkennen ist, und Berichten von Facebook-Bots: „In meinem Bekanntenkreis sind dutzende Leute gestorben, viele leiden an Long Covid.“ Prüft man diese Angaben ansatzweise nach (etwa anhand von Sterbezahlen im betroffenen Gebiet), stellt sich heraus, daß sie allesamt frei erfunden, erlogen oder aufgrund von Hörensagen nachgeplappert sind.

Das geht bis ins Detail: Das RKI teilt mit, daß tausende Menschen an Covid-19 sterben. Gleichzeitig teilt das RKI mit, daß die Zahl der Atemwegserkrankungen in den „Grippesaisons“ 2019/20 und 2020/21 außergewöhnlich gering war. Wer das ohne kognitive Dissonanz verdaut, liest so regelmäßig den „Tagesstürmer“, daß sich sein Gehirn in braunen Hüttenkäse verwandelt hat.

Das ist aber nur ein Ansatz oder eine Ahnung. Die Welt, die wir kennen, kennen wir nämlich gar nicht. Sie findet möglicherweise irgendwo statt, aber was wir davon erhalten (!), ist ein Konsumprodukt namens „Nachricht“. Der moderne Mensch ist nicht mehr in der Welt, sondern konsumiert sie in der isolierten Einsamkeit per Internet, Fernsehen, Zeitung und Radio. Nichts von dem, was er angeblich erlebt, erlebt er wirklich. Er erlebt(e) nicht den Krieg gegen Libyen und Syrien; er erlebt noch nicht einmal die Menschen, die vor diesem Krieg nach Deutschland fliehen. Er erlebt auch nicht „Corona“, weil es da nichts zu erleben gibt.

Ich weiß nicht mehr, welcher Youtube-Berichterstatter es war, der inmitten der bundesweiten Paniklähmung im März 2020, als alle zitternd auf den Fernsehsofas kauerten und wußten, daß die Intensivstationen, die Krankenhäuser am Platzen und Überlaufen waren vor „Corona“-Opfern, in ein Krankenhaus hineinging und dort ein Video drehte, auf dem nichts zu sehen war außer leeren Gängen, Zimmern, Warteräumen, buchstäblich nichts! So etwas nennt man kognitive Dissonanz: Alle wissen, daß das Gesundheitssystem zusammenbricht, aber niemand sieht etwas davon, und wenn man dann sieht, daß das Gesundheitssystem im Tiefschlaf liegt, weil absolut nichts passiert, dann kann man das nicht glauben, weil man schon „das andere“ glaubt, die „offiziellen Fakten“.

Damit ist man nicht mehr in der Welt. Die Welt wird zur Anderwelt, zum Gegenstand, dem man nicht angehören kann. Die Welt ist wahlweise Narrativ (als Konsumprodukt: Iß deine

„World Flakes“ oder verhungere informational!) oder Abstraktum (Zahlen, Fakten, Daten). Das „Erleben“ verengt sich auf den Konsum von vorgefertigter Unterhaltungsware, für die man bezahlt. Sobald diese „Welt“ eine gewisse Schwelle der Dominanz erreicht, verschwindet die tatsächliche Welt. Man „weiß“, daß es „Corona“ gibt, man muß es nicht sehen, spüren, hören, tasten, erleben.

Aus der kognitiven Dissonanz herausgerissen zu werden, ist ein schlimmer Schock. Er kann nicht durch Erkenntnis eintreten, weil die kognitive Dissonanz Erkenntnis sicher ausschließt. Ich erinnere mich an ein Erlebnis in meiner Kindheit: Beim Holzumschichten trat ein Rattennest zutage, die Rattenmutter flüchtete, die junge Katze stürzte sich auf das Nest und fraß sechs oder sieben blinde, hilflose Rattenbabies. Meine Großtante erklärte uns, Ratten seien giftig, die Katze werde also unbedingt sterben. Die Katze hatte einen Tag lang einen sehr dicken Bauch, der bald wieder abschwoll, und erfreute sich dann weiterhin bester Gesundheit. Meine Großtante, die die Katze bis dahin gerne gestreichelt und gefüttert hatte, weigerte sich nun stur, die Katze auch nur anzuschauen. Die Katze war für sie nicht mehr existent, weil sie nicht existent sein durfte. Weil Ratten giftig sind.

Wir wissen, wie viele gläubige Nationalsozialisten (die solche meistensteils der Tat oder dem Verhalten, nicht aber der Theorie nach waren) unmittelbar nach dem 8. Mai 1945 Suizid begingen. Nicht um sich als Schuldige aus der Welt zu schaffen, sondern um die Welt, die da plötzlich daherkam und ihrer „Wahrheit“ vollkommen widersprach, wegzumachen.

Der Begriff „kognitive Dissonanz“ ist rauh und unklar. Man könnte den geistigen Zustand oder vielmehr die geistige Funktionsweise der Menschen, die im August 2021 immer noch von einer „Pandemie“, von „Infektionsrisiken“ und „Hot-spots“ (auch das gibt es noch) sprechen, die sich die Hände desinfizieren und FFP2-Staubfilter aufsetzen, sobald sie unter freiem Himmel vom Tisch aufstehen, im agnostischen Sinne auch als Leugnung bezeichnen. Der Begriff ist vorbelastet. Man sollte ihn wieder dem zuführen, was er meint: der sturen, dummen und das eigene Falschleben nicht aufgeben wollenden Nichtanerkennung dessen, was man sieht, hört, spürt, riecht, tastet und weiß, weil eine religiöse Autorität etwas anderes behauptet.

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