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The shadow behind us

The shadow behind us · Romane

Kann ein Herz, das in Finsternis aufwuchs, noch dem Licht vertrauen? Der Weg zum Glück ist steinig. Ihn mit anderen zu gehen, braucht Mut.

Was möchtest du mit dem Buch bewirken?

Als ich angefangen habe, meine ersten Bücher zu schreiben und zu veröffentlichen, habe ich mich an eine jüngere Zielgruppe gerichtet. Inzwischen schreibe ich Erwachsenenliteratur und das aus gutem Grund. Neben den schönen Themen wie Liebe und Freundschaft, die in meinen Geschichten natürlich nicht zu kurz kommen, möchte ich auch auf schwierigere Themen aufmerksam machen, da ich sie als wichtig ansehe. In meinem letzten Werk und auch im neuen Projekt spielt unter anderem Mobbing eine wichtige Rolle. Aber auch Themen wie Verlust, Ängste, Trauer, Krankheiten oder Gewalt kommen in meinen Büchern vor. Mein Ziel ist es, meine Leser:innen mit meinen Worten zu berühren und mitzureißen, aber auch Hoffnung zu vermitteln. Nicht all meine Bücher haben ein Happy End, aber sie tragen alle eine Botschaft nach außen. Vermitteln, dass es immer irgendwie weitergeht. „The shadow behind us“ ist ein besonderes Herzensprojekt von mir, in das ich bereits viele Schreibstunden und noch viel mehr Emotionen habe fließen lassen. Jeder Mensch muss in seinem Leben Schicksalsschläge ertragen und jeder geht anders damit um. Mit dieser Story möchte ich vermitteln, dass man nie aufhören sollte, an sich zu glauben und dem Leben eine Chance zu geben. Die Vergangenheit prägt uns, aber sie diktiert uns nicht das Morgen.

Über den/die Autor:in

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Die Autorin lebt in einem kleinen ländlichen Ort im Sauerland. Sie liebt das Meer und hat eine besondere Beziehung zur friesischen Nordseeküste, die sich in ihren Büchern widerspiegelt. Am Tage ist di...

Textauszug 1:

Mit zitternden Fingern öffnete ich meine Wohnungstür einen Spaltbreit und zwängte mich lautlos hindurch.

»Luna?«, wisperte ich. »Wo bist du? Komm zu mir …«

Keine Reaktion. Nur Stille.

Langsam schlich ich voran. Die Räume waren dunkel. Ich konnte meine Hände kaum vor Augen sehen. Stieß immer wieder an den Möbeln an. Orientierungslos taumelte ich weiter, suchte vergebens nach den Lichtschaltern.

Luna, wo bist du?

Gehetzt lief ich von Raum zu Raum. Die Dunkelheit erdrückte mich. Ich fühlte mich beobachtet. Die Schatten an den Wänden kamen näher, trieben mich und jagten die Angst durch meinen Körper.

Vor einer angelehnten Tür blieb ich stehen. Mein Herz pochte wild.

»Luna?«

Zögernd griff ich nach der Klinke. Die Tür öffnete sich knarrend und im fahlen Licht entdeckte ich meine Hündin, die wie tot am Boden lag.

»Luna!«

Ich stürzte zu ihr und vergrub das Gesicht in ihrem weichen Fell. Ihr Körper zuckte unkontrolliert, sich verzweifelt gegen das wehrend, was auch immer ihm gegeben worden war.

Hilflos hielt ich Lunas Kopf umklammert, die Tränen raubten mir die Sicht.

Den fremden Schatten bemerkte ich erst, als ein warmer Lufthauch meinen Nacken streifte. Hastig wandte ich mich um und erstarrte.

Bedrohlich blitzte mir ein dunkles Auge entgegen – eiskalt und hasserfüllt. Das scharfe Metall der Klinge bohrte sich in meine Haut. Der Schmerz loderte durch meinen Körper und ich schrie.


Schwer atmend saß ich im Bett. Mein Herz raste, pumpte Adrenalin durch meine Venen und hielt die Eindrücke des Traums am Leben. Quälend real.

Zitternd fuhr ich mir mit den eiskalten Fingern durchs Haar, während ich die Schatten der Nacht verzweifelt zu verdrängen versuchte.

Tränen liefen über meine Wangen, unaufhörlich und lautlos. Zu groß der Schmerz und zu qualvoll das Wissen, dass dies weit mehr als ein gewöhnlicher Albtraum gewesen war.

Die Dämonen meiner Vergangenheit schrien lauter denn je und mir fehlten die Mittel, sie zum Schweigen zu bringen.

Schluchzend kämpfte ich mich aus der Bettdecke heraus. Ich schwankte hinüber ins Bad, krallte mich dort am Waschbeckenrand fest und wagte einen vorsichtigen Blick in den Spiegel. Im Schein der grellen Lampe wirkte ich furchtbar blass, die Augen gerötet.

Ich drehte den Hahn auf und schaufelte mir eine Ladung eiskalten Wassers ins Gesicht. Mit geschlossenen Lidern stand ich einen Moment still da. Fühlte, wie die letzten, vereinzelten Tropfen meine Haut hinab rannen und spürte in mich hinein. Aber mein Puls beruhigte sich nicht.

Ein paarmal atmete ich tief ein und aus, öffnete im Anschluss die Augen.

Im Flur nahm ich eine Bewegung wahr und zuckte erschrocken zusammen.

»O Gott, Luna!«, rief ich erleichtert, als ich erkannte, dass es meine Hündin war, die vor mir stand.

Langsam ließ ich mich auf die Knie sinken. Wieder brannten Tränen in meinen Augen. Ich konnte nicht verhindern, dass sie sich erneut einen Weg über meine Wangen bahnten.

Luna kam winselnd zu mir, stupste ihre feuchte Nase gegen mein Ohr und ich schlang die Arme um ihren Hals. Schluchzend vergrub ich das Gesicht in ihrem Fell und genoss die Wärme ihres Körpers, während mein eigener vor innerer Kälte erstarrte.

Irgendwann bewegte sich Luna in meinen Armen und ich gab sie frei. Sie schüttelte sich, legte ihren Kopf schief und musterte mich mit ihren rehbraunen Augen. »Ist schon gut, Süße. Mir gehts besser«, flüsterte ich ihr zu und erhob mich. Mein Blick wanderte durchs Badezimmer und ich entschied, dass es an der Zeit für eines meiner nächtlichen Rituale war.

Ich zog mich aus und schlüpfte in die Duschkabine.

Der warme Wasserstrahl traf meinen Nacken und die Schulterblätter und jagte damit einen wohligen Schauer meinen Rücken hinab. Leise seufzend schloss ich die Augen.

Ich spürte, wie die Anspannung von mir abfiel, abgewaschen mit dem stetigen Strahl der Duschbrause.

Die unheilvollen Bilder lösten sich aus meinem Verstand und mein Puls beruhigte sich endlich. Nur das dumpfe Gefühl der Leere in meinem Innern blieb.


Nach einer gefühlten Ewigkeit schaltete ich das Wasser ab und öffnete die Milchglastüren. Die Feuchtigkeit zog als feiner Nebel durchs Bad und ließ die kältere Luft in die Duschkabine herein, die mir sofort eine Gänsehaut bescherte.

Schnell trocknete ich mich ab und wandte mich zögernd in Richtung des Badezimmerspiegels. Mich ungeschminkt und nackt zu betrachten, beschwor düstere Bilder herauf und erweckte all die verdrängten Erinnerungen Mal für Mal zum Leben. Daher vermied ich diese Situationen, so gut es ging.

Aber wie sollte ich jemals damit abschließen? Die Vergangenheit hinter mir lassen, wenn ich jede Konfrontation mit ihr umging? Nein. Flucht brachte mich nicht weiter und wenn mich die Dunkelheit heute Nacht eingeholt hatte, konnte ich ihr ebenso gut gegenübertreten und meinen inneren Dämonen in die Augen sehen.

Mit klopfendem Herzen wischte ich über das beschlagene Spiegelglas. Ich schluckte schwer und befühlte zögernd die unzähligen kleineren und größeren Narben, die meinen gesamten Oberkörper bis hinab zum Bauchnabel zierten. Viele von ihnen waren inzwischen blasser geworden, einige hoben sich rötlich ab, und sie alle lachten mir hämisch entgegen.

Stumme Zeugen eines schicksalhaften Tages. Die Handschrift eines Verrückten, eines Verbrechers, der jetzt hinter Gittern saß. Für viele Jahre weggesperrt – und doch verfolgte er mich jede Nacht.

Ich seufzte schwer. Früher war ich stolz gewesen, auf meinen beinahe makellosen Körper.

Als Teenager hatte es eine Phase in meinem Leben gegeben, in der ich bewusst mit meinen Reizen gespielt hatte. Mich zu schminken, aufzubrezeln und in möglichst schicke – und kurze – Fummel zu zwängen, gehörte für mich ebenso dazu, wie mich jedes Mal im Club einem anderen Typen an den Hals zu werfen. Dabei suchte ich nie die große Liebe, sondern lediglich eine Ablenkung. Ein Abenteuer. Ein Spiel, das mir half, für wenige Stunden zu vergessen, wer ich war und woher ich kam.

Manchmal war mir das gelungen und manchmal nicht.

Später schlug ich neue Wege ein und versuchte, mein altes Leben so gut es ging, hinter mir zu lassen.

So kam es, dass ich inzwischen seit mindestens sechs Jahren mit niemandem mehr geschlafen hatte. Zwar gab es in mir immer noch den Wunsch nach Zärtlichkeit, nach Geborgenheit. Zugelassene Nähe – und war diese bloß sexueller Natur – bedeutete allerdings die Gefahr, mich zu verlieben und etwas von mir preisgeben zu müssen. Beides widerstrebte mir, denn es machte mich verwundbar und das wollte ich nie wieder sein …

Jetzt, mit all den Narben, war dies sowieso undenkbar geworden, denn sie warfen Fragen auf.

Fragen, die zu beantworten ich niemals bereit sein würde.

Meine Gedanken versetzten mir einen schmerzvollen Stich und abermals kämpfte ich gegen die Tränen an, schluckte diese trotzig hinunter und ballte meine Hände zu Fäusten, während ich verbittert mein Spiegelbild anstarrte.

Oh, wie sehr ich diese Narben doch hasste!

Nicht nur, weil sie mich entstellten, sondern, weil sie mich Tag für Tag dazu zwangen, mich zu erinnern.

Vor dieser unliebsamen Begegnung vor neun Monaten hatte ich versucht, meine Vergangenheit zu vergessen. Eine Zeit lang war mir das sogar gelungen. Nun aber war eine Verdrängung nur noch nach außen hin möglich. So tat ich alles, um wenigstens meinen Mitmenschen gegenüber nichts preisgeben zu müssen.

Ich kaschierte mein Leben, aber die Schmerzen in meinem Innern wuchsen mit jedem Blick in den Spiegel. Lautlos und unsichtbar.

Die kleineren Narben am Oberkörper ließen sich gut unter der Kleidung verbergen, solange ich nichts trug, was allzu freizügig geschnitten war. Die Narbe auf meiner Wange verschwand unter einer Schicht Make-up zumindest teilweise. Nach außen hin ließ sich eben vieles verbergen. Ebenso wie die Dunkelheit in meiner Seele, die ich so geschickt zu verstecken verstand. Bloß verstecken, denn verschwinden würde sie nie. Egal, wie nett ich heute mit den Menschen umging, so war all das doch nichts weiter als Schauspielerei – mir selbst und anderen gegenüber. Ich war kein guter Mensch, das wusste ich. Zu viel war in meiner Vergangenheit geschehen. Zu viel hatte ich getan, was unmöglich wiedergutzumachen war.

Ich schniefte leise und berührte erneut die Narben auf meiner entstellten Haut. Vermutlich hatte ich die sogar verdient.


Nach der heißen Dusche war zwar mein Kopf klarer, die Unruhe im Innern aber blieb. Rastlos wanderte ich hinüber in die Küche und setzte Wasser für einen Kräutertee auf. Die blumige Mischung hatte Hannelore mir vor Kurzem vom Einkaufen mitgebracht.

»Den musst du unbedingt probieren, Kindchen. Der ist gut für die Nerven«, hatte sie erklärt und mir die Teemischung lächelnd in die Hand gedrückt.

Eigentlich mochte ich Kräutertees nicht sonderlich, bloß brachte ich es nicht übers Herz, sie darüber zu informieren. Oft kümmerte sie sich so rührend um Luna und mich, dass ich gar nicht wusste, wie ich mich dafür bei ihr bedanken sollte. Bevor ich vor sechs Jahren meiner Vermieterin begegnete, war mir ein solch fürsorgliches Verhalten vollkommen fremd gewesen. Ja, oft sogar unangenehm.

Ich hatte nie gelernt, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden und die wenigen Male, in denen ich mich entschloss, es zu riskieren und mein Vertrauen zu verschenken, hatte ich es im Anschluss bitter bereut.

Irgendwann hatte ich genug davon und entschied, dass ich keine anderen Menschen in meiner Nähe gebrauchen konnte.

Ich war eine Einzelgängerin und würde es bleiben. Dass das besser war, konnte ich mir an manchen Tagen sogar recht glaubhaft selbst einreden.

Heute Nacht aber gelang mir das nicht.

Heute Nacht fühlte ich mich so einsam wie schon lange nicht mehr. Vergessen stand der dampfende Tee auf der Arbeitsplatte, während ich in der Küche stehend meinen Gedanken nachhing und unablässig darum kämpfte, mich nicht erneut in der Dunkelheit zu verlieren.

Textauszug 2:

»Vielleicht sollte ich mich noch einmal umziehen. Ich glaube, das Kleid war die falsche Wahl, ich …«

»Du bist wunderschön!« Joshuas Stimme klang derart resolut, dass ich überrascht innehielt.

Nun war er es, der sich verlegen räusperte und mit leiserer Stimme fortfuhr: »Du wirst jeder Frau heute Abend die Show stehlen.«

Meine Wangen wurden heißer. »Aber … aber das will ich ja gar nicht!« Ich hasste es, im Mittelpunkt zu stehen. Das war gewiss nicht, was ich hatte erreichen wollen.

War mein Kleid am Ende doch zu gewagt? Zu tief ausgeschnitten? Sah man die Narben?

Nachdenklich runzelte ich die Stirn, bis ich Joshua leise lachen hörte. Sanft legte er zwei Finger unter mein Kinn und hob es an, sodass ich ihm in die Augen sah.

»Hör endlich auf, dir deinen Kopf zu zerbrechen. Du bist wunderschön und nein, du musst dich nicht umziehen. Das Kleid ist perfekt. Du bist perfekt. Jeder Mann heute Abend wird mich um meine Begleitung beneiden und weißt du was? Das gefällt mir, das gefällt mir sogar sehr. Und jetzt komm endlich, sonst sehe ich mich leider gezwungen, dich zum Auto zu tragen!«

Als Joshua Anstalten machte, mich über seine Schulter zu hieven, wich ich kichernd zurück. »Untersteh dich!«

Aber das Eis war gebrochen. Mit seiner Art war es ihm wieder einmal gelungen, die Unsicherheit in meinem Innern zu besiegen. Ich lächelte ihm erleichtert entgegen, schnappte mir die Handtasche und folgte ihm. »Okay, lass uns fahren.«


Gemeinsam fuhren wir knapp 40 Minuten mit dem Auto, bis Joshua in eine Nebenstraße einbog, die nach weiteren zehn Minuten an einem Parkplatz nahe eines kleinen Sees mündete. Wir stiegen aus. Laute Musik schlug uns entgegen und unweit entfernt entdeckten wir ein hellerleuchtetes, grau verklinkertes Haus. Das musste das Vereinsheim sein, von dem Josh gesprochen hatte. Bevor ich mich dem Haus zuwandte, bemerkte ich einen Weg, der mit brennenden Fackeln gesäumt bis hinunter ans Ufer führte. Dort erblickte ich einen hölzernen Pavillon. Verzückt blieb ich stehen. Lieber hätte ich mich jetzt dorthin verkrümelt, als mit Joshua zu dieser dämlichen Geburtstagsfeier zu gehen.

Plötzlich spürte ich warme Hände auf meinen Schultern. Ich zuckte zusammen, ließ ihn aber gewähren.

»Gehen wir rein?«, fragte er nahe an meinem Ohr. Ich nickte leicht. Am liebsten hätte ich mich an ihn geschmiegt, aber ich wagte es nicht und da ließ er mich auch schon wieder los. Fast ein wenig enttäuscht drehte ich mich zu ihm um und bemerkte, wie er mir seine Hand entgegenhielt. Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Komm.«

Als wir uns dem Haus näherten, bemerkte ich die kleinen Grüppchen, die überall herumstanden. Die Musik war nicht schlecht und ich entspannte ein wenig.

Drinnen aber war es für meinen Geschmack zu laut und zu bunt und definitiv zu stickig. Farbige Strahler an der Decke fluteten den abgedunkelten Raum in einem wechselnden Farbenmeer. Die Bässe der Lautsprecher hallten in meinem Bauch wider und verstärkten sofort das nervöse Kribbeln, das ich empfand, seit Joshua seine Finger mit meinen verschränkt hatte.

Das Vereinsheim bestand zum Großteil aus einem Partyraum, der in der Mitte eine Tanzfläche besaß, die schon jetzt rege genutzt wurde. An einer Wand uns gegenüber befand sich eine kleine Theke, wo die Getränke ausgeschenkt wurden. Viele Sitzgelegenheiten gab es hier nicht, dafür säumten allerlei mit dunkelblauen Hussen verzierte Stehtische die übrigen Wände. Insgesamt tummelten sich wohl über 60 Menschen in diesem Raum. Sie alle feierten ausgelassen.

Wie lange war ich auf keiner Party mehr gewesen? Unwillkürlich fühlte ich mich in meine Teenagerzeit zurückgeworfen und für den Moment konnte ich nicht sagen, ob mir dieser Umstand gefiel oder nicht.

Unbewusst rückte ich näher an Joshua heran, bis mein Körper seinen berührte. Es dauerte kaum länger als eine Sekunde und er legte seinen Arm schützend um meine Taille. »Alles okay?«

»Klar!«, log ich und wollte wieder etwas Raum zwischen uns bringen. Er aber zog mich erneut an sich und ließ seinen Arm, wo er war. »Komm, wir suchen das Geburtstagskind.«

Zusammen schlenderten wir durch den Raum, bis Joshua zielstrebig die Bar ansteuerte, an der neben einigen Gästen ein Mann stand, der eine alberne Filzkrone trug.

»Hey, Mann!« Joshua schlug dem Typen kräftig auf den Rücken und als dieser sich zu uns umdrehte, klingelten die kleinen Glöckchen an seiner Krone.

»Josh! Hey, wie gehts dir? Cool, dass du kommen konntest!«

Joshua ließ mich los und die beiden Männer umarmten sich kameradschaftlich. Sofort fehlte mir seine Nähe. Am liebsten hätte ich nach seiner Hand gegriffen. Eine Tatsache, die mich nicht nur stutzig machte, sondern zugleich ärgerte. Wütend über mich selbst verschränkte ich die Arme vor der Brust und beobachtete die beiden, bis Joshua wieder einfiel, dass er nicht allein gekommen war. Besitzergreifend zog er mich zu sich heran. »Das ist Sophie, meine Freundin.«

Meine Augen weiteten sich überrascht und nur mit Mühe gelang es mir, meine Emotionen vor seinem Kumpel, der sich mir als Kevin vorstellte, zu verbergen.

Die Männer plauderten ein paar Minuten. Ich hingegen konnte mich nicht auf ihr Gespräch konzentrieren. Zu intensiv nahm ich Joshuas Nähe wahr. Seinen Duft. Seine Wärme.

Die Tatsache, dass er mich eben als seine Freundin vorgestellt hatte, ließ mir zudem keine Ruhe. Ich hatte keinen blassen Schimmer, ob ich mich darüber freuen oder verärgert sein sollte.

Schließlich verabschiedete Kevin sich von uns und steuerte mit zwei attraktiven Brünetten im Arm die Tanzfläche an. Ich schmunzelte, als ich den dreien nachschaute. So ganz nüchtern schien der Mann nicht mehr zu sein.

Joshua zog mich an den Tresen und plötzlich spürte ich seine Lippen an meinem Ohr. Überrascht hielt ich den Atem an.

»Was möchtest du trinken?«

Mit Mühe kämpfte ich gegen das stärker werdende Kribbeln in meinem Bauch an und rang mich zu einer Antwort durch.

»Irgendwas Antialkoholisches.«

»Was?«

Genervt rollte ich mit den Augen. »Etwas ohne Alkohol!«, rief ich gegen die Musik an.

»Was willst du?« Joshua beugte sich näher zu mir und sofort schlug mir der Duft seines Rasierwassers entgegen. Ich liebte diesen Geruch an ihm und sog unbewusst die Luft ein, ehe ich es mit meiner Antwort erneut probierte. »Ich will keinen Alkohol trinken!«

»Ja. Was für Alkohol willst du trinken?«

»Keinen Alkohol!«

Als sich ein fettes Grinsen auf seinen Lippen ausbreitete, starrte ich ihn einen Moment perplex an. »Du hast mich die ganze Zeit über verstanden, oder?«

Er lachte und zwinkerte mir verschmitzt zu. »Ein bisschen Spaß musst du in meiner Gegenwart schon verstehen.«

»Ja, weil ich ja schließlich deine Freundin bin«, antwortete ich spitz und bemerkte, wie er eine Grimasse zog.

»Wie sollte ich dich sonst vorstellen? Als meine nervige, kleine Nachbarin, die bei unserer ersten Begegnung meinen Hund entführt hat?«

Fassungslos starrte ich ihn an. „Nervige, kleine …?!“

Lachend zog er mich nahe zu sich heran, dabei streiften seine Lippen meine Schläfe und er flüsterte mit dunkler Stimme: »Ich liebe es, wenn du so böse guckst.« Grummelnd versuchte ich, ihn von mir zu stoßen, er aber gab mich nicht frei. Stattdessen wanderten seine Lippen von meiner Schläfe hinunter zum Ohr und tiefer meinen Hals entlang. Das Kribbeln in meinem Bauch schwoll an und ich konnte nicht verhindern, dass ich in seinen Armen erzitterte.

»Wir sind nicht allein hier!«, mahnte ich und blickte mich hektisch zu den anderen Gästen um, von denen allerdings niemand Notiz von uns nahm.

»Leider«, raunte er. »Sonst würden mir jetzt noch ganz andere Dinge einfallen, die ich gern mit dir anstellen würde.«

Seine Worte trieben eine tiefe Röte auf meine Wangen. Als er mich erneut küsste, kitzelte sein Bart über die empfindliche Haut an meinem Hals. Kichernd zuckte ich zurück. Joshua hauchte Küsse auf meine Schulter und arbeitete sich langsam wieder zu meinem Nacken vor. Ich vermied unseren Blickkontakt. In meinem Kopf rotierte es. Diese wenigen Küsse, seine Nähe und sofort stand mein Körper in Flammen. Was war bloß los mit mir?

Verdammt!

In seiner Nähe löste sich meine Selbstbeherrschung mehr und mehr in Rauch auf.

»Vielleicht sollten wir wieder nach Hause fahren …«

Joshua flüsterte diese Worte mehr, als dass er sie sprach. In ihnen lag ein verheißungsvolles Angebot – ein Versprechen -, das ein Teil in mir nur zu gern angenommen hätte.

Verflucht, ja! Ich begehrte diesen Mann. Vielleicht sollte ich es einfach darauf ankommen lassen? Womöglich würde es im Anschluss leichter, ihm zu widerstehen. Aber – was, wenn nicht?

Bei all meinen Grübeleien hatte ich nicht bemerkt, wie Joshua von mir abgelassen und Getränke bestellt hatte. Für mich unerwartet wurde ein bunter Cocktail direkt vor meine Nase gestellt. Ich schaute auf und der Barkeeper lächelte mich an. Ich erwiderte diese Geste, blickte dann skeptisch zu Joshua hinüber.

»Ich wollte keinen Alkohol.«

Er schmunzelte. »Also, insofern das Obst nicht vergoren ist, ist kein Alkohol drin.«

Joshua hatte sich einen Rotwein bestellt. Nun prostete er mir zu. »Auf einen schönen Abend und darauf, wie auch immer er enden mag.«

Die Doppeldeutigkeit seiner Worte löste ein erneutes Ziehen in meinem Bauch aus und ich rutschte nervös auf dem wackeligen Barhocker umher.

Vorsichtig nippte ich an meinem Getränk. Der Cocktail war nicht nur alkoholfrei, er schmeckte wunderbar fruchtig und lecker.

»Mh … Der ist wirklich gut.«

Zur Antwort zwinkerte Joshua mir lediglich zu.


Die nächsten Minuten konzentrierte ich mich auf meinen Cocktail und versuchte, die Umgebung auszublenden. Die Unruhe in mir stieg stetig an und kurzfristig überlegte ich sogar, danach einen Drink mit Alkohol zu trinken. In der Hoffnung, meine Nervosität zu bezwingen. Aber die Angst, dabei mehr Kontrolle zu verlieren als zu gewinnen, siegte, und so verwarf ich diesen Gedanken schnell.

Nachdem ich mein Glas geleert hatte, stand Joshua auf und trat hinter mich. »Tanz mit mir«, raunte er und biss sanft in mein Ohrläppchen. In mir glomm ein Feuer auf und wieder war ich nicht in der Lage, mit mehr als einem Nicken zu reagieren. Langsam erhob ich mich. Meine Beine fühlten sich unnatürlich steif an. Nervös ließ ich den Blick durch den Raum schweifen, denn es war verdammt lange her, dass ich zuletzt eine Tanzfläche betreten hatte.

Ich drehte mich um und bemerkte den großen Schatten neben mir, doch da war es bereits zu spät.

»Tsch-tschuld’gung!«, nuschelte jemand und im Bruchteil einer Sekunde spürte ich eine unangenehme, kalte Nässe, die sich an meinem Dekolleté und bis hinab zwischen meine Brüste ausbreitete. Ich brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass dieser Typ sein Getränk über mich gegossen hatte. Erschrocken und angeekelt starrte ich an mir hinab. Der Wein hatte meinen Seidenschal und den oberen Teil des Kleides rötlich-dunkel verfärbt.

Scheiße!

»Wart’ ma. Ich helf!« Der Typ kam mir erneut näher, als mir lieb war, und zückte ein Taschentuch. Seine Alkoholfahne schlug mir entgegen und sofort wich ich zurück.

»Nicht nötig!«, rief ich schnell. Aber Joshua war bereits an meiner Seite. Er packte den Kerl resolut am Kragen. »Was wird das hier?«, knurrte er. »Lass gefälligst meine Freundin in Ruhe!«

»Ssssorry, wa keine Absssischt …«

Joshua ließ den Mann los, der sich eilig davontrollte und in der Menge der Umstehenden verschwand. Die Blicke einiger Gäste lagen auf mir und eine unangenehme Hitze breitete sich auf meinen Wangen aus. Joshua wandte sich zu mir um. Seine Züge wurden weich.

»Alles okay?«

Zögernd schüttelte ich den Kopf, während ich nervös auf meiner Unterlippe kaute. Er trat auf mich zu. Seine Finger berührten den nassen Fleck an meinem Schal. »Willst du den nicht abnehmen? Ich fürchte, der hat das Meiste abbekommen.«

Erschrocken starrte ich ihn an. Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht.

»Nein, ich … ich glaube, ich brauche frische Luft.«

Ohne auf Joshuas Reaktion zu warten, stürmte ich nach draußen. Die warme Abendluft schlug mir entgegen, vertrieb den stickigen Dunst des Vereinsheims.

Ich lief weiter, vorbei an den anderen Gästen, die sich hier draußen aufhielten, und über den weitläufigen Parkplatz. Meine Beine fanden den Weg von allein, bis ich die ersten Fackeln vor mir erblickte. Hier wurden meine Schritte langsamer und ich folgte dem Pfad hinunter ans Ufer des Sees. Erleichtert stellte ich fest, dass niemand dort war. Vor dem Pavillon stand eine Holzbank, von der aus man direkt über den See blicken konnte. Der Pavillon selbst war komplett leer und offen, sodass er vermutlich als Aussichtsplattform diente. Seine Holzbalken waren von gelben Rosen umrankt. Einige von ihnen blühten und erfüllten die Luft mit ihrer süßlich-fruchtigen Note.

Ich ließ mich auf der Bank nieder und schaute über das Wasser. Augenblicklich wurde mir leichter ums Herz.

Ich war niemand, die sich inmitten so vieler Menschen wohlfühlte. So aufregend die Atmosphäre auf der Party auch sein mochte, hatte sie mich doch überrannt. Hinzu kam Joshuas Verhalten. Seine Nähe warf mich vollkommen aus der Bahn. Ich wollte ihn und zugleich fürchtete ich mich immer mehr vor dem, was kommen würde. War das nicht der Grund, weshalb ich den Umgang mit anderen Menschen mied? Weil ich Angst vor Komplikationen hatte. Weil ich mich nicht mit ihnen oder meiner Vergangenheit auseinandersetzen wollte. Ließe ich mich auf Joshua ein, musste ich ihm früher oder später alles erzählen. Würde er es verstehen – mich verstehen? Sicher nicht. Würde er dann für immer aus meinem Leben verschwinden? Vermutlich.

Was hatte Hannelore zu mir gesagt? Ich würde ihn verlieren, wenn ich ihm nicht die Wahrheit sagte? Aber sicher würde ich ihn auch verlieren, wenn ich es tat. Er würde gehen, so oder so. Bei diesem Spiel konnte ich nur verlieren. Meine Wangen wurden feucht. Erst da bemerkte ich, dass ich weinte. Energisch wischte ich mir über die Augen, doch der Tränenstrom wollte nicht versiegen. Ich schniefte und vollkommen unerwartet schob sich ein Taschentuch in mein Blickfeld. Überrascht schaute ich auf und sah in Joshuas dunkelbraune Augen. Im Schein der Fackeln wirkte er bedrohlich und anziehend zugleich und trotz all der Unsicherheit in mir, wollte ich mich ihm am liebsten schon wieder in die Arme werfen.

»Danke«, flüsterte ich und tupfte mir die Augen trocken. Ich lächelte freudlos. »Da schminke ich mich seit einer Ewigkeit das erste Mal und ruiniere im Anschluss das ganze Make-up.«

Joshua ging vor mir auf die Knie. Ein Lächeln huschte über seine Mundwinkel. »Ob mit oder ohne Make-up, du bist immer wunderschön. Ich verstehe sowieso nicht, warum Frauen sich so zukleistern müssen.«

Entgegen meinem Willen musste ich kichern. »Nun, das tun sie in der Regel, um euch Männern zu gefallen.«

»Wolltest du mir auch gefallen, Sophie?«

Ich schaute auf und unsere Blicke verschmolzen miteinander. Auf einmal spürte ich seine Finger an meinem Hals. Sanft löste er den Knoten des Schals und ehe ich protestieren konnte, hatte er ihn mir abgenommen. Erschrocken hielt ich den Atem an. Zwar wurde es so langsam dämmrig, aber es war längst nicht dunkel genug.

Meine Befürchtungen bestätigten sich, als Joshuas Blick an meinem Dekolleté hängenblieb. Er legte den Kopf schief und musterte mich schweigend. Als auch ich nichts sagte, wanderten seine Augen wieder hinauf zu meinen. »Darf ich?«

Ich biss mir auf die Unterlippe, nickte aber, obwohl ich lieber Nein geschrien hätte.

Seine Berührungen waren federleicht. Unendlich langsam zeichneten seine Finger die Narben auf meiner Haut nach, während ich still dasaß und kaum zu atmen wagte. Dann spürte ich seine Lippen, die sanft den Spuren seiner Finger folgten. Die Unsicherheit in meinem Herzen schwand und ein anderes, stärkeres Gefühl trat an diese Stelle. Mein Körper kribbelte und ein leises Keuchen entrang sich meiner Kehle. Joshua ließ von mir ab, setzte sich neben mich und zog mich fest in seine Arme.

Zögernd lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter und genoss seine Nähe – seine Wärme – neben mir.

»Wirst du mir irgendwann erzählen, wer dir diese Narben zugefügt hat?«, fragte er sanft.

Erneut brannten heiße Tränen in meinen Augen.

»Kann ich über die Antwort noch nachdenken?«

Statt etwas zu sagen, spürte ich seine Lippen an meiner Stirn, als er mich zärtlich küsste.

»Darf ich dir noch eine Frage stellen?«

Ich nickte zögernd, starrte auf den See und wartete.

»Sind deine Narben der Grund, weshalb du dich derart vor der Welt zurückziehst?«

Zitternd atmete ich aus, wägte das Für und Wider ab und gab mir einen Ruck.

»Sie haben mit meiner Vergangenheit zu tun, ja. Aber sie sind nicht der Auslöser.«

»Warum versteckst du sie?«

Überrascht setzte ich mich auf und blickte Joshua an.

»Warum? Sie sehen furchtbar aus und außerdem werfen sie viele Fragen auf, so wie bei dir gerade. Glaubst du, ich will mich Tag für Tag damit auseinandersetzen? Am liebsten will ich das alles vergessen, aber ich kann es nicht!«

Leise schluchzend drehte ich mich von ihm fort, doch Joshua hielt mich sanft am Arm zurück.

»Bitte nicht wieder weglaufen.«

Ich schaute ihn an. In seinen Augen loderte das gleiche Feuer wie in mir.

»Ich kann dir nicht helfen, deine Vergangenheit zu vergessen. Aber vielleicht darf ich dir eines Tages helfen, sie zu verarbeiten. Bis es so weit ist, kann ich warten. Aber du solltest wissen, dass deine Narben dich nicht entstellen. Du bist mit Abstand die attraktivste Frau, die mir jemals begegnet ist.«

Ehe ich antworten konnte, erhob sich Joshua und zog mich ebenfalls auf die Füße. Verwirrt blickte ich ihn an.

»Du schuldest mir noch einen Tanz«, raunte er und deutete hinüber zum Pavillon.

Mein Herz flatterte aufgeregt, als ich seinen Blicken folgte.

»Ich … ich kann eigentlich nicht tanzen …«, gab ich kleinlaut zu bedenken und schaute verlegen zu Boden. Sein belustigtes Schnauben ließ mich innehalten und ich bemerkte das amüsierte Blitzen seiner Augen, als er mit schelmischem Grinsen erklärte: »Aber ich kann führen …«
Ohne auf meinen Protest zu hören, zog er mich mit sich. Im Pavillon wiegte er mich sanft hin und her, bis ich ein wenig entspannte. Vom Vereinsheim drang der Beat eines Discofox zu uns herüber und Joshua grinste mich an. »Bist du bereit?«
Zuerst drehte er mich langsam im Kreis, begann dann mit einer Schrittfolge und zog mich sachte mit. Ich konnte gar nicht anders, als ihm zu folgen, und nach anfänglich kleineren Schwierigkeiten, schaute ich mir die Schritte von ihm ab.
Mit der Zeit fühlte ich mich immer wohler und Joshua legte an Geschwindigkeit zu. Lachend hing ich in seinen Armen und wurde von ihm über unsere kleine Tanzfläche getragen. Irgendwann, als die Musik ruhiger wurde, tanzten wir wieder langsamer.

Josh zog mich eng an seine Brust. Ich lehnte meinen Kopf an und konnte seinen kräftigen Herzschlag hören. War er am Ende ebenso nervös wie ich? Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Ich genoss seine Nähe und unsere Zweisamkeit hier an diesem verspielt romantischen Ort.
Langsam wurde es dunkler. Die Fackeln als einzige Lichtquelle um uns herum. Die Grillen zirpten am Ufer und die Musik begleitete uns in unseren Bewegungen.
Noch nie in meinem Leben hatte ich mich in den Armen eines Mannes derart wohlgefühlt.

Ich spürte Joshuas Hände, die sanft über meinen Rücken streichelten, fühlte seinen warmen Atem an meiner Stirn. Mein Körper kribbelte vor Verlangen nach diesem Mann und zugleich breitete sich ein warmes Gefühl in meinem Herzen aus. Ein Gefühl, das ich derart intensiv bisher wohl nur für Luna empfunden hatte.
Konnte es sein, dass …?
Ehe ich diesen Gedanken zu Ende denken konnte, legte Joshua seine Hände an mein Gesicht. Wir blieben stehen und fragend schaute ich zu ihm empor. Mein Herz schlug schnell bei all dem Gefühlschaos in meinem Innern. Im Dunkeln erkannte ich sein Gesicht nur schemenhaft, hörte aber, wie er geräuschvoll ausatmete. Was dann geschah, raubte mir den Atem, denn im nächsten Augenblick spürte ich Joshuas weiche Lippen auf meinen.
Erst langsam und dann immer fordernder küsste er mich und ich ließ mich fallen. Erwiderte seinen Kuss und gab mich den Gefühlen hin, die schon seit Tagen in mir brannten. Alles um uns herum verschwamm und selbst die Zeit schien einen Moment stillzustehen.

Er unterbrach unseren Kuss und lehnte seine Stirn gegen meine. Sein Duft berauschte mich und am liebsten hätte ich ihn erneut geküsst, doch ich hielt mich zurück.
Schweigend genossen wir unsere Zweisamkeit, während die Nacht über uns hereinbrach.
Die Musik wurde leiser. Die ersten Autos fuhren vom Parkplatz. Doch wir beide standen noch immer hier. Tanzten in langsamen Bewegungen zu unserem ganz eigenen Beat. Dabei schmiegte ich mich an Joshua und genoss das Gefühl, das sich allmählich in meinem Herzen ausbreitete. Ein Gefühl, das ich nicht mehr aufhalten konnte – nicht aufhalten wollte.
In diesem Moment wusste ich, dass das zwischen uns mehr als bloße Anziehung war. Ich war dabei, mich in Joshua Hansen zu verlieben.

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