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Achtsamkeit braucht keine Insel

Achtsamkeit braucht keine Insel · Sachprosa

Da ich das Gefühl hatte, mich neu sortieren zu müssen, reiste ich auf eine Insel. Achtsam auf Amrum sozusagen. Doch dann kam alles anders...

Was möchtest du mit dem Buch bewirken?

Dieses Buch will Impulse setzen für Selbstreflexion und ein gutes und vor allem gesundes Leben. Aus der Überzeugung heraus, dass es Sinn macht, sich immer wieder mal mit sich und seinem Leben auseinanderzusetzen und in sich zu gehen entstand die Idee zu diesem Selbstversuch. Einmal die Reset-Taste drücken, sich neu sortieren, in der Natur auf das Wesentliche besinnen, achtsame Routinen einführen, gesund essen, kreativ sein. Wie es mir dabei ging und was mir im Innen und im Außen begegnete, will ich mit dir teilen. Dabei will ich keinen Rat geben und auch keinen Weg weisen. Aber ich freue mich, wenn du ein paar Impulse aus meiner Geschichte mitnehmen kannst. Komm mit mir auf die Reise zu der Insel und wieder zurück. Dabei kann ich dir jetzt schon verraten, dass Achtsamkeit und ein solcher Retreat nicht nur auf der Insel gelebt werden und stattfinden kann. Mein Name ist Marion Hermann und ich habe mir meine Lebens- und Arbeitssituation ganz frech zusammengebastelt. Ich bin in der Welt zu Hause mit einem Schwerpunkt in Norddeutschland. Dort biete ich in salutogener Umgebung im Seminarhaus an der Nordseeküste Frieslands und auch online Trainings, Beratungen und Coachings zu verschiedenen Themen an. Egal ob Yoga, Resilienztraining oder Führungsseminar. Hier werden alle fündig, die Ihren Fokus gleichzeitig auf Achtsamkeit und Gesundheit richten möchten. Meine Erfahrungen teile ich in meinem Blog, in Fachartikeln und diversen Buchveröffentlichungen. www.businessbar.de

Über den/die Autor:in

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Als Autorin möchte ich dir mein Wissen zugänglich machen, das ich mir über die Jahre persönlich und beruflich angeeignet habe. Meine Arbeitsschwerpunkte sind Training, Beratung, systemisches Coaching ...

Vorbereitungen und Anreise

Damit ist es also beschlossen. Das Buchprojekt mit dem Arbeitstitel Februar-Experiment. Die Inhalte sind abgegrenzt und sozusagen auch ent-grenzt. Zunächst sollte es ein reines Offline-Experiment werden, was für mich sicher auch die größte Herausforderung darstellt. Allerdings – ich kombiniere immer gern das eine mit dem anderen – beschäftigen mich derzeit und sicher auch auf der Insel noch andere Themen. Weshalb ich das Buch wie hier vorliegend erweitert habe. Das erste Thema "Minimalismus" begegnet mir schon im Rahmen der Vorbereitungen.

Ich reise mit meinem Kater Walton (versprochen, irgendwann bekommst du dein eigenes Buch. Ein Kater auf Reisen – oder so ähnlich…) schon seit er auf der Welt ist. Und eigentlich dachte ich auch immer, er sei Minimalist. Aber was er alles braucht oder ich glaube, dass er braucht, ist erstaunlich. Ergo – ich muss mich etwas einschränken. Steht uns doch vom Fähranleger bis zu unserem Häusle ein Fußmarsch von etwa vier Kilometern bevor. Deshalb entscheide ich mich für eine Capsule Wardrobe:

-          blaue dicke Jacke mit Kapuze

-          schwarzer Blazer

-          blaue Jeans

-          braune Stoffhose

-          hellbrauner Strickpulli

-          beiges Strickkleid

-          graue Leggins

-          schwarzes Shirt

-          Winterstiefel

-          Gummi Boots

-          Tuch, Gürtel, Mütze

Daneben noch die Ausstattung für’s Laufen und Yoga. Mein Strickzeug, die notwendigsten Bücher, Laptop und Bullet Journal (zum schreiben) und Handy (für die Bilder). Letzteres natürlich spätestens ab der Ankunft im Flugmodus. Nun ist mir klar, dass ich in einem voll ausgestatteten Ferienhäusle nicht wirklich minimalistisch leben kann. Dazu wird es in diesem Jahr noch weitere Projekte geben. Aber ich möchte mich auf das wesentliche beschränken! Leichtes Gepäck sozusagen. Wobei mir immer klarer wird, dass wir wohl Fahrrad und Anhänger brauchen werden. Nunja...

Capsule Wardrobe also. Der Begriff bezeichnet eine reduzierte Garderobe aus Kleidungsstücken, die sich gut miteinander kombinieren lassen. So können beispielsweise aus zehn Teilen zehn verschiedene Outfits entstehen. Insbesondere auf Reisen ist das sehr praktisch. Aber auch eine grundsätzliche Ausrichtung des Kleiderschrankes in diese Richtung ist meines Erachtens sinnvoll. Man entwickelt mit der Entscheidung für einen Grundton und die Art der Kleidung einen individuellen Stil. Die Verabschiedung von Fast Fashion und Konzentration auf wenige Teile lässt dann möglicherweise auch Spielraum für nachhaltige, qualitativ hochwertige und besondere Kleidungsstücke, die ja meist etwas teurer sind. Und - keine Regel ohne Ausnahme - es ist ja nicht verboten, doch das eine oder andere schräge Teil dazwischen zu hängen, das sich so gar nicht kombinieren lassen will aber das Herz höher schlagen lässt.    

(...)

Digital Detox

So, nun ist das Handy also aus. Wirklich offline zu sein ist gar nicht so einfach. Ich versuche es immer wieder. Vor allem der Sonntag scheint mir hier gut geeignet, da die Außenwelt an diesem Tag nicht so viele „Anforderungen“ zu stellen scheint. So versuche ich mehr oder weniger regelmäßig einen Offline Sunday einzulegen. Das ist nicht immer möglich, da ich auch Sonntags teilweise beruflich erreichbar sein muss. Und ich möchte es auch nicht immer. Da sich manch verregneter Sonntag einfach auch anbietet, mit ner Serie auf dem Sofa zu bleiben. Am besten im Schlafanzug. Und ja, ich weiß - man kann auch bei Schietwetter rausgehen. Aber genauso kann man auch mal einfach seinen inneren Schweinehund pflegen. Zum Offline Sunday hat mich übrigens mein Bruder inspiriert, seines Zeichens Digital Native und Software-Entwickler, der fast ausschließlich online arbeitet. Und wenn sogar er das kann, dann kann ich als Achtsamkeits-Fan das doch sicher auch. Vielleicht ist es für ihn, der nahezu immer online sein muss, besonders wichtig, auch mal offline zu gehen. Meine Bewunderung hat er jedenfalls. Und für mich ist es nicht weniger wichtig. Das ständige „online sein“ hat sich meiner Wahrnehmung nach irgendwie so in unser Leben eingeschlichen, dass man es manchmal gar nicht mehr merkt. Besonders aufgefallen ist mir das letztens, während einer mehrtägigen Mobilnetz-Störung. Das Internet funktionierte schon noch irgendwie. Aber eher so in der Art, wie wir das vielleicht von früher kennen. Modem-Geschwindigkeit. Es war unglaublich anstrengend und nervig, so zu arbeiten. Seit der Coronapandemie arbeite ich – und das sage ich zunächst mal ohne Wertung – auch viel online. Sei es bei der Durchführung von Trainings, Kursen oder Coachings im Online-Format oder auch einfach im Rahmen der Vorbereitung, Recherche, etc. Irgendwie braucht man (ich) das Internet immer. Natürlich habe ich auch viele Offline-Aufgaben, recherchiere in meinen geliebten Büchern, die man noch in die Hand nehmen kann. Aber um diese zu besorgen muss ich entweder auch online gehen oder in den nächsten Laden. Wobei es auf dem Land gar nicht so einfach ist, eine bestimmte Fachzeitschrift oder ein Buch zu bekommen. Das Thema Nachhaltigkeit steht ja auch noch auf der Agenda dieses Buches hier… Natürlich bin ich grundsätzlich dafür, dass man die lokalen Händler unterstützt. Genauso wie ich mich grundsätzlich gesund ernähre und grundsätzlich viel in der Natur unterwegs bin. Wird dies aber zu einem Dogma, das keine Abweichungen zulässt, so tut mir das nicht gut. Den dementsprechenden Wertekonflikt kenne ich allerdings auch! Aber dazu später mehr... Jedenfalls bin ich dankbar für die Möglichkeiten des Internets und genieße es grundsätzlich, auch während einer Offline-Recherche einem Impuls folgend direkt etwas nachschauen zu können. Wie war das nur noch vor wenigen Jahrzehnten? Da musste man unter Umständen das Lexikon bemühen oder in eine Bibliothek fahren. Jedenfalls war es aufwändiger und langwieriger, an entsprechende Informationen zu kommen. Gleichzeitig erschlagen uns diese manchmal geradezu. Und jeder Griff zum Smartphone oder PC bietet diesbezüglich auch wieder so viele Ablenkungsmöglichkeiten, die einen aus der Konzentration bringen. Mein Buch beginne ich nicht ohne Grund in der Offlinezeit auf der Insel. PC und Handy sind im Flugmodus und ich notiere mir einfach die Punkte, die ich während dem Schreiben nicht abschließend bearbeiten kann und hole das später nach. Aber der erste Schreibfluss geschieht im Offline-Modus.

So eine Liste mit Punkten, die man vermeintlich direkt klären muss hilft mir auch an meinen Offline-Tagen im Alltag. Immer wenn ich den Impuls habe, etwas online erledigen zu wollen, sei es eine Nachricht an jemanden, eine Recherche oder irgend etwas  anderes, dann schreibe ich mir das auf ein Blatt Papier. Und tatsächlich – wenn ich die Liste beginne abzuarbeiten, sobald ich wieder online bin, dann sind viele Punkte einfach nicht mehr wichtig.

(...)

 

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