Benjamin Grau
Kurz und mündig -
Alltagsgedanken in Prosaform
Die Angst, dass ich`s verpass
Sie hält mich wach
Keine Ahnung ob es klappt
Ich denk ich schaff`s
Die Angst, dass ich`s verpass`
Ich lenk mich ab
-F.O.M.O.
Noch lange nicht im Einklang
Und beneiden gern den Rest
Find bei allem einen Einwand
Meine Einsicht bleibt gern trash
Sind wohl alle nicht ganz einfach
Geschweige denn perfekt
-Alle nicht ganz einfach
Von Liebe, vom Pech
Und vom Schwanken
Von Tiefe, vom Zweck
Und so manchem
So vieles, vom Jetzt
Und vom Ganzen
- Das große Ganze
Dein kleines Geheimnis, nur du
Weißt was ich meine
Dein Eigen, dein Mut
Dein reiner Versuch
Nicht das Gleiche zu tun
Deiner eigener Weitblick
Dein Breitbild, dein Zoom
-Dein Eigen
Der, der erstmal scheitert
Und sich ständig wieder fängt
Der, der erst was meistert
Und dann endlich wieder glänzt
Der, der etwas sagt
Auch wenn sich alle davor scheu`n
Der, der etwas fragt
Auch wenn die Antwort ihn enttäuscht
- Stehaufmännchen
Den Kopf voll Gedanken
Kein Ende in Sicht
Wir hoffen und bangen
Dass es endlich mal klickt
So oft schon verstanden
Letztendlich dann nicht
Den Kopf voll Gedanken
Mein ständiger Tick
-Wann macht`s klick?
Denken an die Zukunft
Und verschenken dieses Jetzt
Möchten uns mal setzen
Doch wir fühlen uns gehetzt
Machen uns Gedanken
Ob das alles wirklich klappt
Verdrängen uns`re Ängste
Und ertränken sie im Schnaps
Wir geben uns ganz locker
Doch sind innerlich komplex
Springen über Klassen
Doch wir fühlen uns versetzt
-Komplexitäter
Keine Einsicht
Ich denk, ich peil´s nicht
So bin ich immerzu
Meine Weitsicht
Steckt wahrscheinlich
In den Kinderschuh`n
Denke fleißig
Selbst mit Dreißig
Wie ich`s schon immer tu
-Wie schon immer
Zwischen Ego und Gemeinschaft
Zwischen ewig und sofort
Strickte Regeln und doch einfach
Nur ein wenig nicht konform
Findet Nemo oder 3Sat
Und dein Leben nicht genormt
-Nicht die Regel
Manchmal eine Gabe
Was wir alles in uns tragen
Denkst du nicht: Wie schade
Denn wir hätten mehr zu sagen
-Redebedarf
Wir liefen querfeldein
Unbeschwert und schwer befreit
Wollten daran glauben
Dass der Werdegang nem Märchen gleicht
Stets bereit
Wir predigten die Ewigkeit
So sehr wir uns bemühen
Wir vertreten jetzt das Gegenteil
-Zeiten ändern dich
Manchmal nicht so einfach
Meine Worte zu versteh`n
Bin dir dankbar, denn du weißt
Dass es um Worte gar nicht geht
-Ohne Worte
Am Ende jener Kette
Aus Wahrscheinlichkeiten
Werd` ich am Ende, jede Wette
Bei der Einsicht bleiben
Dass meistens Kleinigkeiten
Wahrscheinlich meine Einsicht leiten
-Kleinigkeiten
Letztendlich kein Beweis
Dass dir die Stille was verrät
Ist es längst schon an der Zeit
Dass du die Stille mal erträgst
Und letztendlich nicht so leicht
Dass du die Stille dann verstehst
-Stille Wasser sind tief