Ottokar hat graues Haar,
das macht ihn etwas sonderbar,
denn schließlich geht noch zur Schule,
mit dem Peter und der Jule.
In die dritte Klasse eben.
Graue Haare?-Voll daneben.
Finden Maxi, Leo, Hanne,
Nico, Paul und auch die Anne.
Jule mag den Otto leiden.
Nur ihm´s zu sagen lässt sie bleiben.
Ottokar ist auch recht still.
Da kann man machen, was man will.
Er wohnt in einem dunklen Haus,
die Mama sieht stets traurig aus.
Hinterm’ Haus, da liegt ein See verborgen.
Den nennt man auch den See der Sorgen.
Einmal hat der Otto der Jule erklärt,
dass sich der See von Tränen ernährt.
Man kann drin baden, auch drin
schwimmen.
Nur darf man den Kopf nie unter Wasser
bringen.
Drin schwimmen tut sogar ganz gut.
Kurz mal weinen, plantschen gut.
Doch wenn er einmal unten ist,
der Tauchende ganz schnell vergisst,
dass es auch ein oben gibt.
Wo man auf ihn wartet, und ihn liebt.
Wo es immer weiter geht,
aus Dunkel immer Licht entsteht.
So ging es leider seiner Mama.
Da gibt es ziemlich großes Drama.
Die Mama taucht ganz oft hinein.
Dann fühlt sich Ottokar allein.
Er sieht dann auch ganz traurig aus.
Geht viel zum See hin, weint sich aus.
Nur schwimmen drin, nicht tauchen eben,
das versaut dir sonst das Leben.
Wenn die Mama tauchen geht,
Der Otto still daneben steht.
„Ich kann nix machen!“ sagt er Jule
Am nächsten Tag mal in der Schule.
„Ich hab ne Luftmatratze aufgeblasen.
Mal versucht, den See auszulassen!
Das ganze Wasser raus zu trinken,
damit sie nicht drin kann versinken.
Da ist das dann mit den Haaren passiert.
Nur, falls dich das genauer interessiert.“
„Das ist ja schlimm!“ sagt da die Jule.
„Das weiß niemand in der Schule!“
„Du bist ganz toll, und mega schlau.
Sicher weißt du selbst genau,
dass du ihr so nicht helfen kannst.
Wenn sie drin taucht, dann soll sie eben.
Sie ist schon groß, es ist ihr Leben.
Spring da bloß nie wieder rein.
Zum Helfen bist du viel zu klein!“