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Von der ersten Idee bis zum fertigen Buch

Zuletzt aktualisiert: vor 3 Jahren

Deine Checkliste für eine erfolgreiche Selfpublishing-Veröffentlichung

Wenn du planst, ein Buch vollkommen unabhängig in Eigenregie zu veröffentlichen, trittst du eine wahnsinnig spannende und lehrreiche Reise an, auf der dir sowohl Momente der Vorfreude als auch der Unsicherheit begegnen können. Um Letztere im Zaum zu halten, geben wir dir eine umfassende Checkliste an die Hand. Du findest hier eine Gedankenstütze für die wichtigsten Fragen und Entscheidungen von der ersten Buchidee bis zur Veröffentlichung des fertigen Werks.

 

1. Die erste Rohfassung

Die Handlung: »Plotter« oder »Pantser«?

Autor:innen ordnen sich gern in eine der beiden Kategorien »Plotter« oder »Pantser« ein. Plotter sind diejenigen, die sich vor dem Schreiben einen sehr detaillierten Plan über die Handlung (den Plot) machen, während Pantser – oft auch »entdeckende Schreiber« genannt – einfach drauflos schreiben (wusstest du übrigens, dass der Begriff »Pantser« tatsächlich auf das englische Wort für Hose, also Pants, zurückgeht? Er stammt nämlich von der Redewendung »to fly by the seat of one’s pants«, was so viel heißt wie: intuitiv aus dem Bauch heraus handeln). Viele bewegen sich aber irgendwo dazwischen. Wie möchtest du vorgehen? Hast du Freude daran, zuerst alles auszuarbeiten, damit du beim eigentlichen Schreiben nicht ins Stocken kommst? Oder lässt du dich lieber von den Ereignissen treiben und von deinen Figuren überraschen? Beim Plotten gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Geschichte aufzubauen. Du kannst dich zum Beispiel am klassischen Drei- oder Fünfakter orientieren, den Stationen einer Heldenreise folgen oder mit Blake Synders Beat Sheets arbeiten, um den Spannungsbogen möglichst dicht aufzubauen.

Die Figuren: Namen, Hintergründe, Beziehungen

Wenn du deine Haupt- und Nebenfiguren vor dem Schreiben näher kennenlernst, wird es dir leichter fallen, sie logisch und authentisch handeln zu lassen. Wie sind sie aufgewachsen? Welche Hobbys, Beziehungen, Vorlieben, Abneigungen und Ticks haben sie? Versuche, realitätsnahe und vielschichtige Menschen abseits von Klischees zu erschaffen, die sich auch voneinander unterscheiden. Bei den Namen kannst du überlegen, welche Wirkung und Bedeutung diese haben, und ob es vielleicht Kurzformen gibt, die Freunde verwenden. Achte auch darauf, dass deine Leser:innen die verschiedenen Namen nicht verwechseln können.

Zeit und Perspektive Möchtest du deine Geschichte in der Vergangenheits- oder Gegenwartsform erzählen? Beides hat seinen Charme, aber auch seine Tücken. Frage dich zum Beispiel: Was ist in deinem Genre üblich? Und vor allem: Fühlst du dich bei einer Zeitform wohler? Ähnlich ist es mit der Perspektive. Soll die Geschichte in der Ich-Form oder in der dritten Person erzählt werden? Willst du bei einer einzigen Perspektive bleiben oder zwischen verschiedenen Figuren wechseln? Weißt du als Erzähler:in alles, oder nur, was die Perspektivfigur weiß? Unser Tipp: Wenn du dich entscheidest, mehrere Perspektivfiguren einzusetzen, wechsle nicht zu häufig hin und her, idealerweise nur bei einem Szenen- oder Kapitelwechsel. Viele Erstautor:innen springen recht unkoordiniert zwischen den Perspektiven herum und das führt bei den Lesenden zu großer Verwirrung. Überlege stattdessen klar, welche Perspektiven du wirklich brauchst, um deine Geschichte zu erzählen, und welche du bei einer Szene am sinnvollsten wählst. Mache dann innerhalb der ersten ein oder zwei Sätze deutlich, aus wessen Sicht wir die nächste Szene erleben werden.

Dein Schreibstil Möchtest du sehr emotional oder eher humorvoll erzählen? Greifst du gern zu unverblümten Worten oder sprichst du lieber in Bildern? Meist entwickelt sich dein persönlicher Stil im Laufe des Schreibprozesses. Versuche nicht, jemanden zu kopieren, sondern entdecke deinen eigenen Stil. Wenn du das Gefühl hast, deine Stimme gefunden zu haben, schau dir die Anfänge noch mal an – vielleicht möchtest du diese nochmals anpassen?

 

2. Die Überarbeitung

Die Vorstellung, nach dem ersten Aufschreiben schon einen veröffentlichungsreifen Text vorliegen zu haben, ist leider Wunschdenken. Auch erfahrene Bestsellerautoren müssen ihre Rohfassung vielfach überarbeiten. Ernest Hemingway sagte zu dem Thema einmal: »The first draft of anything is sht« – also: Der erste Entwurf von allem ist Scheie«. Falls du das frustrierend findest, sieh es einmal so: Mit deinem noch nicht ganz rund wirkenden Erstentwurf stehst du nicht alleine da. Selbst die erfolgreichsten Autor:innen müssen viel Arbeit in ihre Werke stecken. Wie aber gehst du nun vor?

Eigene Überarbeitungsrunden Wenn du das Wörtchen »Ende« unter deinen Text gesetzt hast – herzlichen Glückwunsch dazu! – wäre es ab besten, du würdest das Manuskript eine Weile ruhen lassen, um Abstand zu gewinnen. Dann liest du es nochmals durch und machst dir Notizen: Wo verläuft die Handlung zu schleppend oder zu schnell? Findest du Logikfehler? Wo kannst du die Eigenschaften deiner Figuren noch mehr herausarbeiten? Die erste Überarbeitung beschäftigt sich mit den größeren Fragen. Doch das sollte nicht die letzte Runde bleiben. Wenn du die aufgefallenen Punkte überarbeitet hast, geht es nochmals von vorne los. Lies wieder den gesamten Text und achte dabei mehr auf die Feinheiten: Haben die Figuren ihre eigene Sprechart? Kannst du im Text noch mehr »show don’t tell« anwenden? Findest du eindrücklichere Bilder? So arbeitest du dich Runde um Runde zu immer feineren Details vor, bis du schließlich auf Wortebene überlegst: Finde ich hier ein noch interessanteres oder treffenderes Synonym? Ist der Satzrhythmus angenehm oder holpert es noch? Unser Tipp: Wenn du so weit gekommen bist, lies dir den Text am besten laut vor. Dabei wird dir vieles auffallen, was du bisher noch nicht gemerkt hast!

Testlesende Ein erstes Feedback, wie deine Geschichte, deine Figuren und dein Schreibstil ankommen, können dir Testleser:innen geben. Das sind buchbegeisterte Menschen, die viel lesen und dir ein ehrliches Urteil über dein Manuskript geben. Frage am besten nicht nur Personen aus deinem Freundes- und Familienkreis, denn meist fällt es ihnen schwer, dir offen zu sagen, wenn ihnen etwas überhaupt nicht gefällt. Solche Freundlichkeit nutzt dir jedoch nichts, wenn du den Text verbessern willst. Denke aber auch daran, dass du es nicht allen recht machen kannst, und wenn jemand etwas kritisiert, was die anderen Testlesenden nicht gestört hat, oder wovon du selbst überzeugt bist, darfst du die Anmerkung auch einfach so stehen lassen. Beachte bitte außerdem, dass Testleser keine Lektorin ersetzen können. Ein Lektorat ist ein enormer Zeitaufwand und erfordert viel Fachwissen und Erfahrung. Kaum eine Testleserin wird so viel Zeit und Wissen in ihr Feedback stecken können.

Lektorat Wenn du an dem Punkt angekommen bist, dass du selbst den Text nicht weiter optimieren kannst, wird es Zeit fürs Lektorat. Du fragst dich vielleicht, warum du vorher so viel selbst überarbeiten solltest, wenn du doch später ohnehin eine:n Lektor:in buchst? Ganz einfach: Je besser der Text vorbereitet ist, desto mehr kann dein Lektor, deine Lektorin auf die Feinheiten eingehen. Stell dir vor, du engagierst eine Reinigungskraft für dein Zuhause. Wenn du vorher aufräumst und eine gewisse Grundordnung herrscht, kann diese Person die Räume während ihrer Arbeit viel mehr zum Glänzen bringen, als wenn er oder sie zuerst einmal das überall herumliegende Zeug aussortieren und wegräumen muss. Du erhältst also mehr Hochglanz fürs gleiche Geld. Ein:e Lektor:in achtet auf unzählige Details deiner Handlung, Figurenentwicklung und Sprache. Dabei kann das Lektorat ganz unterschiedlich ablaufen, zum Beispiel in ein oder zwei Runden. Weitere Informationen dazu findest du HIER und HIER.

Korrektorat Auch, wenn Lektor:innen in der Regel die offensichtlichen Rechtschreibfehler mit anmerken, gilt ihre Hauptaufmerksamkeit natürlich anderen Details. Zudem können sich neue Fehler einschleichen, wenn du die Anmerkungen aus dem Lektorat einarbeitest. Gerade, wenn du Sätze umstellst, passiert es nur zu schnell, dass plötzlich ein Wort doppelt ist oder schlichtweg an der falschen Stelle sitzt. Darüber hinaus braucht es für die Feinheiten der korrekten Orthografie und Zeichensetzung volle Konzentration. Ein professionelles Endkorrektorat solltest du also nicht überspringen.

 

3. Dein Manuskript wird zum Buch

Allmählich wird es ernst – dein Text ist bereit, in die Welt entlassen zu werden! Doch ein fertiges Buch umfasst weit mehr als bloß den finalen Text:

Der Buchsatz Damit das, was du geschrieben hast, auch gut zu lesen ist, muss der Text ordentlich gesetzt werden. Das geht los mit der Wahl einer ansprechenden Schrift, die angenehm fürs Auge ist. Bei Druckwerken sind sogenannte Serifenschriften gängig. Diese haben kleine Anfangs- und Endstriche an den Buchstaben, die das Auge durch den Text führen. Am unteren Rand erwecken sie im Gesamtbild zum Beispiel den Eindruck einer Art Linie. Bekannte Serifenschriften sind etwa die Garamond, Times New Roman oder Palatino. Das »Sans« in vielen Schriftnamen deutet hingegen darauf hin, dass dies serifenlose Schriften sind (sans = franszösisch »ohne«). Achte unbedingt darauf, dass du die von dir ausgewählte Schrift tatsächlich für dein Druckwerk verwenden darfst. Auch Schriften haben eine:n Urheber:in und nicht immer haben diese einer allgemeinen Verwendung zugestimmt. Des Weiteren wird im Buchsatz unter anderem darauf geachtet, dass das Verhältnis zwischen Text und Weißraum angenehm fürs Auge ist, dass im Text – der in der Regel in Blocksatz gesetzt gehört – keine Löcher entstehen, dass am rechten Rand nicht zu viele Worttrennungen untereinander stehen und natürlich werden die berühmten Schusterjungen und Hurenkinder vermieden. Übrigens musst du an dieser Stelle bereits wissen, welches Format dein Buch haben wird. Mehr dazu unten bei »Format und Papier«. All das ist viel Handarbeit und erfordert Kenntnis und Geduld. Wir empfehlen, für diesen Feinschliff einen Profi zu engagieren - schau mal HIER nach.

Der Titel Vielleicht hast du schon länger eine Idee, unter welchem Titel du dein Buch veröffentlichen möchtst? Prüfe aber unbedingt vorab, ob dieser überhaupt noch verfügbar ist, denn Titelschutzverletzungen können unnötigen Ärger einbringen! Ein Buchtitel hat den rechtlichen Zweck, dass ein Buch klar vom anderen unterschieden werden kann. Hierbei gilt die Regel: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Allerdings genießen nicht nur bereits veröffentlichte Bücher Titelschutz, sondern man kann einen Titel auch einige Zeit vor der Veröffentlichung schützen lassen. Prüfe daher am besten auf verschiedenen Webseiten, ob dein Wunschtitel vergeben ist:

  • VLB (Verzeichnis lieferbarer Bücher)
  • Amazon (Autor:innen, die exklusiv dort veröffentlichen, müssen nicht im VLB stehen)
  • Gänge Titelschutzseiten, zum Beispiel von MVB, Buchmarkt und weiteren
  • Ein Google-Suchlauf bringt zusätzliche Sicherheit.

Der Klappentext An dem kleinen Text über den Inhalt ihres Buches beißen sich viele Autor:innen immer wieder die Zähne aus. Unter 100 Wörter ist die gängige Empfehlung. Und da soll alles rein passen, was das Buch ausmacht? Der Text muss neugierig machen, darf nicht spoilern, muss aber auch genug verraten, dass sich das Buch von anderen abheben kann. Am besten, du fängst nicht erst auf den letzten Drücker an! Viele Lektorinnen und Lektoren bieten Klappentextberatung als gesonderte Leistung an.

Das Cover Natürlich kannst du dir auch schon während des Schreibprozesses eine:n Coverdesigner:in buchen. Je mehr Zeit ihr für die Zusammenarbeit habt, desto besser. Möglicherweise arbeitet ihr in Etappen: Zunächst wird die Vorderseite entworfen, später, wenn du den Klappentext fertig hast, folgt die Rückseite. Für den fertigen Umschlag musst du abschließend die genaue Dicke des Buches kennen, die sowohl von der finalen Seitenzahl als auch vom gewählten Papier abhängt (siehe unten »Format und Papier«). Worauf du beim Cover sonst noch unbedingt achten solltest, damit es zu dem starken Verkaufsargument wird, das du dir für dein Buch wünschst, erfährst du HIER.

Das Impressum Was genau ins Impressum des Buches gehört, regeln die jeweiligen Bundesländer. Prüfe dies bitte individuell für deinen Fall und nach aktuellem Stand. Was viele Autor:innen als unangenehm empfinden, ist die Tatsache, dass ihr Klarname und in den meisten Bundesländern eine ladungsfähige Adresse ins Impressum muss. Einzelne Distributoren bieten dir an, dass du dafür ihre Anschrift verwenden darfst. Falls dies beim Anbieter deiner Wahl nicht so ist und du dennoch vermeiden möchtest, dass in deinen Büchern deine Privatadresse erscheint, kannst du einen Impressumsservice buchen. Für ein paar Euro stellen diese ihre Anschrift zur Verfügung und lassen dir Post, die eventuell dorthin geschickt wird, zukommen. Achte unbedingt darauf, einen seriösen Dienstleister auszuwählen. Eine ladungsfähige Adresse bedeutet, dass dort nicht nur ein Postfach oder Briefkasten erreichbar ist, sondern zum Beispiel auch ein Einschreiben zugestellt werden könnte. Des Weiteren solltest du an Copyright-Nachweise, zum Beispiel bezüglich des Coverbilds denken. Und auch, wenn es keine Pflicht sein mag: Lektorat, Korrektorat und Coverdesign im Impressum sichtbar zu machen, zeigt nicht nur, dass du professionell gearbeitet hast, sondern signalisiert auch Anerkennung für die beteiligten Künstler:innen und Dienstleistenden. Aber Achtung: Sprich das auf jeden Fall mit den jeweiligen Personen ab. In Einzelfällen ist eine Nennung nicht gewünscht.

Vorwort und Danksagung Dies ist zwar kein Muss, aber ein schönes Extra: Ein paar einleitende Worte zum Buch – entweder von dir selbst oder von einer Person, die etwas zum Werk sagen kann – sowie eine abschließende Seite, auf der du jenen Menschen und Institutionen dankst, die dich unterstützt haben, hat sich etabliert. Manche Autor:innen gestalten ihre Danksagung besonders unterhaltsam und witzig, sodass sie auch für nicht erwähnte Personen noch einen lesenswerten Abschluss bietet.

 

4. Die Vorbereitung der Veröffentlichung

Nun kann es also endlich losgehen: Ab zum Druck mit dem Buch, nicht wahr? Ja, fast ... Ein paar Entscheidungen musst du noch treffen:

Distributoren und Druckereien Als Selfpublisher hast du zahlreiche Möglichkeiten, dein Buch sowohl als E-Buch wie auch als gedrucktes Buch über sogenannte Distributoren in die Läden zu bringen. Dabei gibt es viele Unterschiede, die du mit Blick auf deinen persönlichen Fokus prüfen solltest: Wie sind die Vertragslaufzeiten? Vergibst du Exklusivrechte? Wie gut ist die Druckqualität – hier kannst du zum Beispiel Probedrucke anfordern. Wie hoch ist deine Marge bei Verkäufen sowie beim Bestellen von Autorenexemplaren? Sind die Bücher für den Handel remittierbar? Gibt es Freiexemplare für Presse und Buchblogger:innen? Welche Marketingmöglichkeiten bietet dir der Distributor? Je nachdem, was für dich wichtig ist, kannst du dir so deinen idealen Weg suchen. Viele Distributoren arbeiten mit Print on Demand, das heißt, das Buch wird dann gedruckt, wenn es jemand gekauft hat. Das ist nachhaltig und risikoarm. Zumindest für Messen, Lesungen und eventuell den Verkauf über deine Website bietet es sich dennoch an, eine kleine Auflage drucken zu lassen (achte darauf, ob dein Distributor das Drucken in anderen Druckerein erlaubt). Gerne unterstützen wir dich bei diesem Schritt und stellen dir Druckangebote zur Verfügung. Informationen dazu findest du HIER.

Die Wahl von Format und Papier Für dein gedrucktes Buch kannst du je nach Geschmack verschiedene Formate wählen. Soll es ein günstigeres Taschenbuch werden, willst du lieber ein edles Hardcover verkaufen oder bietest du beides an? Welche Maße soll das Buch haben? Für Taschenbücher haben sich zum Beispiel Maße zwischen 12 x 19 und 13,5 x 21,5 cm etabliert. Sach- und Kinderbücher haben oft kleinere oder aber größere Formate. Es kommt natürlich auch darauf an, wie viele Seiten dein Werk umfasst – Höhe, Breite und Dicke sollten im Einklang zueinanderstehen und am Ende ein Druckerzeugnis ergeben, das sich angenehm halten und durchblättern lässt. Beim Papier kannst du zum einen zwischen verschiedenen Umschlägen, zum anderen zwischen verschiedenen Sorten für den Innenteil wählen. Die Hauptfrage beim Umschlag wird sein: matt oder glänzend? Oder eventuell matt mit glänzenden Highlights? Das ist in erster Linie eine Geschmacks- und Kostenfrage. Für den Innenteil kannst du zum Beispiel zwischen weißem und cremefarbenem Papier wählen. Letzteres ist oft angenehmer fürs Auge, aber auch das ist Geschmackssache. Am besten, du schaust mal in deinem Bücherregal, was dir am meisten zusagt, und bestellst bei Bedarf einen Probedruck beim Distributor.

Der Verkaufspreis Die jüngst gestiegenen Papierpreise machen die Frage nach dem Preis deines gedruckten Buches noch ein wenig schwieriger. Wenn du Maße, Papier und Seitenzahl in den Kalkulator deines Distributors eingibst, erfährst du, wie viel du mindestens für dein Buch verlangen musst, um die Kosten zu decken. Alles, was du auf diesen Preis noch drauf rechnest, sind deine Einnahmen. Klingt einfach, ist aber gar keine so leichte Entscheidung. Du willst natürlich genug an deinem eigenen Buch verdienen und dein Werk auch nicht unter Wert verkaufen. Gleichzeitig möchtest du auch nicht, dass der Preis mögliche Leserinnen und Leser vergrault. Betreibe am besten etwas Marktrecherche: Wie viel kosten vergleichbare Bücher zurzeit? Achte dabei auch auf den Bekanntheitsgrad der Autorin oder des Autors. Natürlich können namhafte Bestseller einen höheren Preis ansetzen als Debütautor:innen. Wo ordnest du dich auf dieser Skala ein? Denke bitte daran, dass Bücher in Deutschland der Buchpreisbindung unterliegen, das Buch also überall zum festgelegten Preis angeboten werden muss. Beim E-Book fallen die Positionen Papierpreis und Druck weg, sodass entweder ein geringerer Preis oder eine höhere Marge – oder etwas dazwischen – möglich sind. Beliebt sind hier günstigere Einstiegspreise, damit das E-Book zunächst mehr Sichtbarkeit im Shop erhält, die dann später erhöht werden. Auch hier gilt: Der Preis muss stets überall derselbe sein!

Veröffentlichungstermin und Vorbestellung Natürlich kannst du dein Buch, wenn es fertig ist, einfach beim Distributor einstellen, auf »Veröffentlichen« klicken und warten, bis du die Benachrichtigung erhältst, dass dein Werk nun verfügbar ist. In der Regel dauert das ungefähr ein bis drei Tage. Es ist aber durchaus sinnvoll, dass du dir ein festes Veröffentlichungsdatum überlegst, das du vorab überall bekannt gibst und auf das du dein Marketing ausrichtest. Gängig für Buchveröffentlichungen sind Freitage, doch das ist kein Muss. Du solltest auch Fragen bedenken wie: Sind gerade Ferien, wodurch der Launch untergehen könnte? Findet eine große Buchmesse statt und wird das dein Buch eher voranbringen oder wird es im Trubel übersehen? Wenn du alles früh genug vorbereitet hast, kannst du dein Buch zur Vorbestellung anbieten. Das heißt, es ist bereits vor der Veröffentlichung im Shop sichtbar und kann mit dem angekündigten Lieferdatum gekauft werden.

 

5. Der Launch

Die Veröffentlichung solltest du mit genug PR- und Marketing-Wirbel begleiten, damit dein Buch einen guten Start bekommt. Die folgenden Ideen haben sich dabei bewährt:

Blogaktionen und Rezensionsleser:innen Sobald dein Text eine mehr oder weniger finale Form angenommen hat, kannst du es vorab an Blogger:innen und Rezensent:innen herausgeben. Sie bekommen das Buch (gedruckt oder als E-Book) kostenlos vor der Veröffentlichung zu lesen und stellen es rechtzeitig am großen Tag dann auf ihrem Buchblog vor beziehungsweise schreiben eine Rezension für die Online Shops. Beides verschafft dir wertvolle Sichtbarkeit. Achtung: Bitte betone, dass du eine ehrliche Rezension haben möchtest, und biete auf keinen Fall an, für wohlwollende Worte zu bezahlen. Das wäre nicht nur unethisch, sondern sogar verboten! Wenn du zu Blogger:innen Kontakt aufnimmst, schau dir vorher ihre Arbeit genau an. Passt dein Buch zu ihrem Blog? Und dann schreibe bitte persönliche Nachrichten, keine Massenmails!

Launch-Events Ob on- oder offline: Wenn du kannst, nimm dir am Tag deiner Veröffentlichung Zeit, um die Werbetrommel zu rühren. Vielleicht denkst du dir ein tolles Social Media Event mit deinen Blogger:innen aus? Oder du veranstaltest in einer Bücherei oder einer anderen passenden Location eine Premierenlesung? Hast du Interviews mit der Presse vereinbaren können? Je früher du deinen Launch planst, desto größer kannst du ihn aufziehen und dein Buch mit einem Knall in die Welt entlassen. Deiner Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Wenn du vorher auf Social Media bereits intensiv deine Veröffentlichung angekündigt hast, werden sicher auch einige Menschen deine(n) Veröffentlichungspost(s) teilen und kommentieren. Vergiss auf keinen Fall, dich zu bedanken und externe Werbeposts für dein Buch zu teilen!

Leserunden Eine schöne Möglichkeit, mit Lesenden in Kontakt zu kommen und zeitnah nach der Veröffentlichung weitere Werbung und Rezensionen zu erhalten, sind Leserunden. Diese kannst du in Eigenregie, zum Beispiel über eine Facebookgruppe veranstalten oder aber du meldest dich auf einer der dafür bekannten Plattformen an. In der Vorbereitung unterteilst du dein Buch in logische Abschnitte, zu denen die Leser:innen dann ihre Eindrücke schreiben. Bleibe immer ins Gespräch involviert, bedanke dich für Lob, nimm Kritik an und beantworte offene Fragen. Wenn du es richtig angehst, kann es unheimlich viel Spaß machen, mit anderen Menschen über dein Werk zu plaudern. Vergiss nicht, am Ende der Leserunde noch um eine ehrliche Bewertung auf den entsprechenden Webseiten zu bitten.

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